Solingen Wilding: Vorschlag für Orchester-Erhalt

Solingen · In einem Brief an Oberbürgermeister Norbert Feith hat Remscheids Oberbürgermeisterin Beate Wilding die Position der Nachbarstadt für die Verhandlungen um den Erhalt des Orchesters formuliert.

Sie bekundet in dem Brief ihre Bereitschaft, das Orchester zu erhalten. Die sei aber nur möglich, wenn für Remscheid eine dauerhafte Entlastung von 500 000 Euro im Jahr ab 2013 erreicht wird. Der Erhalt des Orchesters dürfe das Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes nicht gefährden.

Neuen Vertrag verhandeln

Remscheid will den Fusionsvertrag neu ausgehandelt wissen, der die Lasten anders verteilt. Beide Städte haben die Kosten von vier Million Euro bisher zu gleichen Anteilen getragen. Ein Schlüssel für die neue Verteilung des Zuschusses könnte die Anzahl der Bewohner in den jeweiligen Städten sein. Solingen zählt zurzeit um die 160 000 Einwohner, Remscheid um die 110 000. Außerdem schlägt Wilding vor, mehr Gesellschafter in die Orchester GmbH aufzunehmen, die verpflichtet werden, die Verluste mit auszugleichen.

Vorgeschlagen werden die Orchesterfreunde. Außerdem soll die "Nachschusspflicht" der Gesellschafter aus dem Vertrag gestrichen werden und es eine Möglichkeit zur Kündigung geben. "Die Stadt Remscheid fühlt sich nach wie vor dem Kooperationsgedanken im Städtedreieck verpflichtet. Sinn machen Kooperationen, wenn alle Partner davon profitieren oder zumindest mit deren Folgen leben können. Problematisch wird eine solche Partnerschaft, wenn einzelne Partner eben nicht mehr mit den Folgen leben können und darüber hinaus keine Möglichkeiten haben, aus dieser Kooperation auszusteigen", schreibt Wilding.

Die Bergischen Symphoniker sollen zu einem C-Orchester verkleinert werden. Sie werden als B-Orchester mit zurzeit 72 Stellen eingestuft. Ein C-Orchester hat eine Stärke von 56 Stellen. Da ein kleines Orchester aber nicht so gut zu vermarkten ist, soll eine Arbeitsgruppe die Differenz von Verlusten an Einnahmen und Einsparung gegenrechnen. Auch das Mittel der betriebsbedingten Kündigung soll greifen können, falls die Orchesterstärke nicht durch normale Fluktuation erreicht werden kann.

Vorgeschlagen wird zudem, einen Haus- beziehungsweise einen Sanierungstarifvertrag zu vereinbaren. Dadurch könnte das Gehalt der Musiker gesenkt werden. Auch Eintrittspreise sollen erhöht werden. Um die Orchester GmbH von Mietkosten zu entlasten, soll der Remscheider Proberaum "Am Bruch" aufgegeben werden. Proben finden dann nur noch in Solingen statt. Für die Geschäftsführung sollen günstigere Räume gesucht werden.

Bisherige Berichte unter www.rp-online.de/Solingen

(RP/rl)
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