Grundschule Schüler müssen 900 Meter zu Fuß gehen

Wald · Die Grundschule Westersburg wird ausgebaut. Ab Ostern soll der Offene Ganztag im Roten Esel stattfinden.

 Noch ist der Schulhof trostlos. Ist der Neubau (im hinteren Bereich) aber erst einmal realisiert, soll die Schule einen freundlichen Eindruck machen.

Noch ist der Schulhof trostlos. Ist der Neubau (im hinteren Bereich) aber erst einmal realisiert, soll die Schule einen freundlichen Eindruck machen.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Auf die Kinder des Offenen Ganztages an der Grundschule Westerburg in Wald wartet nach den Osterferien eine Art zusätzlicher Sportunterricht. Weil ihre Schule in den kommenden Monaten nämlich einen millionenschweren Ausbau erhalten wird, müssen die Mädchen und Jungen ab dem Frühjahr für eine Zeit lang jeden Mittag von der Bausmühlenstraße rund 900 Meter zu Fuß zum neuen Nachmittagsdomizil im Roten Esel an der Friedrich-Ebert-Straße im Zentrum des Stadtteils laufen.

Das hat die Stadt Solingen am Dienstag bestätigt, nachdem die Baumaßnahme selbst bereits am Abend zuvor in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Wald Thema gewesen war. „Die Kinder werden aber selbstverständlich nicht unbegleitet losgeschickt“, sagte eine Sprecherin der Stadt jetzt auf Anfrage unserer Redaktion. Vielmehr verhalte es sich so, dass die Schüler von ihren Betreuern begleitet würden, hieß es aus dem Rathaus, wo die Verantwortlichen parallel noch einmal auf die nach ihrem Dafürhalten weit schlechtere Alternative verwiesen.

„Ansonsten wäre während der Umbauzeit lediglich eine andere Grundschule in Wald infrage gekommen, die aber noch weiter entfernt liegt“, sagte die Stadt-Sprecherin, die zudem unterstrich, der Rote Esel sei lediglich eine Zwischenlösung, um an der Westersburg dauerhaft für bessere Verhältnisse zu sorgen.

Was in der Tat auch schon bei der BV-Sitzung am Montagabend klar geworden war. Dort hatten Vertreter der Stadt die Umbau- und Erweiterungspläne den anwesenden Politikern ausführlich vorgestellt. Wobei die Beamten selbst betonten, die nun gefundene Variante stelle eine Art Kompromiss dar, sei es doch nicht gelungen, alle eigentlich wünschenswerten Veränderungen auf einen Schlag in Angriff zu nehmen.

So wird die Grundschule Westersburg nach dem Bau eines neuen Trakts im hinteren Bereich der Schule weiterhin nicht in Gänze behindertengerecht sein. Beispielsweise soll einstweilen auf einen Aufzug verzichtet werden, weswegen zuletzt noch einmal Umplanungen vorgenommen wurden, durch die zumindest das Erdgeschoss den Anforderungen des inklusiven Unterrichts genügt.

„Eine spätere Ausdehnung der Barrierefreiheit auf die obere Etage ist jedoch möglich“, betonte Ralf Zinsenheim als zuständiger Abteilungsleiter im Rathaus, derweil der kommissarische Schulleiter Jörg Storsberg hervorhob, mit der nunmehr gefundenen Variante sei eine „solide Basis“ für die zukünftige Entwicklung der Grundschule Westersburg sowie für die Kinder erreicht worden.

Der Umbau selbst verbindet den Altbau an der Bausmühlenstraße mit den weiter hinten gelegenen Bereichen der Mensa sowie der Turnhalle. Im Neubau werden mehrere Funktions- sowie Klassenräume geschaffen werden. Und überdies wird der Bau eine ebenerdig angelegte behindertengerechte Toilette beinhalten.

Ziel ist es, über die Erweiterung einen neuen Eingang zu errichten sowie einen richtigen Schulhof zu gestalten. „So wie die Pläne jetzt umgesetzt werden, erhalten wir einen Schulbau aus einem Guss“, gaben sich die Vertreter der Stadt optimistisch.

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