Solingen Wenn aus Äpfeln gesunder Saft wird

Solingen · Zahlreiche Solinger brachten am Montag ihre Äpfel in Kisten, Körben und Säcken zur mobilen Mosterei.

 Udo Rapp bedient die mobile Mosterei. Diese hat gestern auf dem Peter-Höfer-Platz Station gemacht.

Udo Rapp bedient die mobile Mosterei. Diese hat gestern auf dem Peter-Höfer-Platz Station gemacht.

Foto: Stephan Köhlen

Vor der großen Saftpresse auf dem Peter-Höfer-Platz bildet sich bereits eine Schlange. In diesem Jahr haben die Apfelbäume viele Früchte getragen und die reiche Ernte wurde gepflückt, gelesen und findet nun ihre Bestimmung - die Verwandlung von Früchten in Saft. In allen Größen, Sorten und Farben werden die Früchte antransportiert. Gleich 160 Kilo Äpfel hat Petra Seidensticker mitgebracht. Das sind etliche Körbe voller Boskop-Äpfel. "Die sind alle von einem Baum", verrät sie, "und der ist noch nicht einmal leer."

Dabei hat sie gleich acht Apfelbäume. "Aber die presse ich nicht. Jedenfalls nicht in diesem Jahr." Zur mobilen Saftpresse kommt sie schon seit Jahren. Nun ist sie gespannt, wieviel Saft aus ihren Äpfeln entstehen wird. "Das kommt darauf an, wie reif die Äpfel sind." Mit ihren Boskop-Äpfeln kann sie eigentlich einen Sorten-Saft produzieren. Das ist zwar nicht ihr erstes Ziel, aber den Vorteil der Saftpresse nutzt sie gerne. "Das Schöne ist, dass man hier den Saft von den eigenen Äpfeln bekommt."

Seit mehreren Jahren kommt die Mettmanner mobile Mosterei nach Solingen, um den Klein- und Hobby-Gärtnern Saft aus ihren Äpfeln zu pressen.

Auf einem Band werden die Äpfel zunächst hochtransportiert, dann werden sie gepresst. Der Trester wird ausgeworfen, der Saft auf 80 Grad erhitzt, um Keime abzutöten, und dann abgefüllt. So kann er bis zu einem Jahr haltbar gemacht werden.

Zum ersten Mal bringen die Familien Schipper und Liedmann ihre Äpfel zur Presse. "Wir haben Apfelbäume im Garten", erklärt Max Schipper. "Und bisher haben wir die nie so richtig abgeerntet." In diesem Jahr war das anders. Ungefähr zehn Bäume wurden innerhalb eines Vormittages abgeerntet. "Die ganze Familie hat mitgeholfen", verrät Carlotta Liedmann. Mit sieben Leuten ging die Arbeit schnell von der Hand. Auch hier sind 160 Kilo zusammengekommen.

"Wir haben bisher immer Mus aus den Äpfeln gemacht oder Apfelkuchen", verrät Max Schipper. "Man kann viele gute Sachen daraus machen." Natürlich wurden auch in diesem Jahr einige Äpfel für diese Zwecke abgezweigt. "Mus und Apfelkuchen haben wir schon gemacht", erzählt Evi Schipper. "Aber wir haben gesehen, dass es hier diese Presse gibt", sagt Max Schipper. Nun sind alle gespannt, wieviel Saft am Ende dabei herauskommt. Beutel um Beutel wird gefüllt und kommt dann in eine Box. Drei-, Fünf- oder Zehn-Liter-Beutel haben die Kunden zur Auswahl.

Am Ende können die Schippers und Liedmanns mit rund 60 Litern Saft, der aus ihren eigenen Äpfeln gewonnen wurde, nach Hause fahren. Und sie freuen sich schon darauf, den eigenen Most zu probieren. Wenn er schmeckt, wollen sie im nächsten Jahr auf jeden wieder ihre Äpfel zur mobilen Mosterei bringen.

(sue)
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