Solingen Weniger Laufkundschaft in Ohligs

Solingen · Während die Händler in der Innenstadt vom neuen Einkaufscenter Hofgarten profitieren, fühlt sich Ohligs abgekoppelt.

 Kaufhof-Geschäftsführer Thomas Lücking und Mitarbeiterin Jennifer Bork haben gut zu tun.

Kaufhof-Geschäftsführer Thomas Lücking und Mitarbeiterin Jennifer Bork haben gut zu tun.

Foto: Stephan Köhlen

Kaufhof-Geschäftsführer Thomas Lücking ist auch nach dem vierten Adventssamstag sicher: Der Hofgarten ist eine Bereicherung für die Solinger Innenstadt, das neue Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Karstadt-Gelände bringt mehr Kunden in die City. Ganz anders ist die Stimmung bei den Ohligser Einzelhändlern. Viele klagen über weniger Laufkundschaft. Zum einen könne der Hofgarten der Grund sein, zum anderen sei auf jeden Fall der fehlende größere Lebensmittelanbieter dafür verantwortlich. Einige der Ohligser Einzelhändler sprechen von bis zu 50 Prozent Umsatzeinbußen im Vergleich mit dem Weihnachtsgeschäft 2012. Zufrieden ist hingegen die Ohligser Buchhandlung Jahn. "Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr ungefähr gleich", sagt Mitarbeiter Egbert Stahlschmidt.

 In der Ohligser Buchhandlung Jahn bedient Mitarbeiter Egbert Stahlschmidt die Kunden. Bücher werden auch in diesem Jahr wieder von vielen verschenkt.

In der Ohligser Buchhandlung Jahn bedient Mitarbeiter Egbert Stahlschmidt die Kunden. Bücher werden auch in diesem Jahr wieder von vielen verschenkt.

Foto: Stephan Köhlen

Bücher, Gesellschaftsspiele, Taschen, aber auch Parfüm, Kosmetik, Uhren, Schmuck und Unterhaltungselektronik sind nach den Erhebungen des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes (REHDV) die Renner im diesjährigen Weihnachtsgeschäft. "Die anhaltend gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und die seit Monaten auf Rekordwert liegende Konsumlaune der Verbraucher sprechen für einen positiven Abschluss des Weihnachtsgeschäfts", sagt Anne Linnenbrügger-Schauer, Pressereferentin beim REHDV. Bei den Umfragen im Solinger Einzelhandel, die nur in der Solinger City vorgenommen wurden, habe sich ein positiver Trend abgezeichnet. "Die Innenstadt war vor allem ab Samstagmittag gut gefüllt", sagt die Referentin und betont, dass die Händler sich zufrieden geäußert hätten. "Die meisten erklärten, die Umsätze des Vorjahres erreicht zu haben, andere erwarten Mehreinnahmen im Vergleich zu 2012. Im Gebiet des Verbandes wird mit einem Gesamtumsatz von mehr als 3,4 Milliarden Euro gerechnet.

Am vierten Samstag vor Weihnachten profitierte auch bereits der Lebensmittelhandel vom nahenden Fest. Gans, Wild, Fisch aber auch Wein und Sekt wurden verstärkt eingekauft. Festgestellt hat der Verband bei seiner Umfrage auch, dass die Kunden zu Weihnachten besonders auf Qualität achten und gute Beratung schätzen.

Unter anderen Aspekten betrachten Verbraucherschützer das Weihnachtsgeschäft. Dagmar Blum, die Leiterin der Verbraucherzentrale am Werwolf, rät von Last-Minute-Spontankäufen ab. Im Zweifel sei ein Gutschein die bessere Alternative. Gut findet die Verbraucherberaterin auch, mit einem Geschenk eine gewisse Haltung auszudrücken, zum Beispiel, durch den Kauf von fair gehandelten Produkten. Eine schöne Idee sei auch das Verschenken von Zeit oder ein gemeinsamer Kino- oder Theaterbesuch mit dem beschenkten.

Vor dem Fest kommen kaum noch Verbraucher, um sich zum Thema Geschenke beraten zu lassen. "Wir haben unsere Infothek ja auch inzwischen aufgegeben, die meisten Kunden informieren sich vor anstehenden Einkäufen vorher im Internet, weiß Dagmar Blum.

Ganz anders sieht es dann nach den Feiertagen aus, da haben die Verbraucherschützer erfahrungsgemäß viel zu tun. Dann geht es in den Beratungsgesprächen oft um das Thema Umtausch oder die Gültigkeit von Gutscheinen. "Ab 2. Januar sind wir wieder für alle Ratsuchenden da", sagt die Leiterin der Beratungsstelle.

(RP)
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