Solingen Weniger Gäste in den Solinger Hotels

Solingen · Um die Auslastung der Solinger Hotels ist es aktuell nicht sonderlich gut bestellt. Dies führte Erster Beigeordneter Hartmut Hoferichter bei der gemeinsamen Sitzung von Bezirksvertretung Mitte und Planungsausschuss mit als Grund für den Verzicht eines Vier-Sterne-Hotel am neuen Rathaus an. Morgenpost-Redakteur Uwe Vetter sprach mit dem Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein, Andreas Höffken.

War der Verband für oder gegen ein Vier-Sterne-Hotel am neuen Rathaus?

Höffken Das war für uns immer ein Spagat. Auf der einen Seite haben wir natürlich die Auslastungszahlen gesehen – die sind nicht gut in Solingen. Auf der anderen Seite wäre ein Vier-Sterne-Hotel nicht fehl am Platze gewesen. Dieses Segment ist mit Ausnahme des Gräfrather Hofes und, wenn wir das an der Stadtgrenze Solingen/Langenfeld liegende Romantik Hotel Haus Gravenberg mit einrechnen, in Solingen nicht vorhanden. Ein weiteres Drei-Sterne-Hotel hätte den mittelständischen Mitbewerbern aber arge Probleme bereitet.

Reicht denn ein Vier-Sterne-Hotel für Solingen?

Höffken Ich bin kein Prophet und ich kann nicht vorhersagen, wie sich die Buchungszahlen in einem weiteren Hotel der Luxusklasse entwickelt hätten. Wichtig ist es aber grundsätzlich für eine Stadt, attraktive Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten. So gesehen wäre ein Vier-Sterne-Hotel am Rathaus gut gewesen.

Wie ist es um die Auslastung der Solinger Hotels bestellt?

Höffken In Nordrhein-Westfalen sind die Zahlen im vergangenen Jahr gestiegen, ebenso im Bergischen. Die 27 Solinger Hotelbetriebe verzeichneten im vergangenen Jahr 55 911 Gäste mit 126 381 Übernachtungen. Das entspricht einer durchschnittlichen Zimmerauslastung von 43,5 Prozent nach 41,7 Prozent in 2005. Die Zahl der Gästeankünfte ging 2006 zwar mit 1,3 Prozent leicht zurück, die der Übernachtungen stieg dagegen um 5,2 Prozent.

Kein positiver Effekt durch die Fußball-Weltmeisterschaft?

Höffken Nein, den verzeichneten wir nur an den Spielorten. Wichtig für die Bergische Region ist jetzt, den Schub der Regionale 2006 zu nutzen und zu besprechen, wie sich die Hotels beispielsweise auf Messen präsentieren und bestimmte Zielgruppen über gezielte Marketingaktionen ansprechen. Dieses Projekt wollen wir als Verband in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung beziehungsweise dem Stadtmarketing in Angriff nehmen.

(RP)
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