Was Nebenan Passiert Aus Dem Bezirk Wald Weiter kein neues Pflaster für Rundling

Solingen · Wegen der Haushaltssperre fehlt der Stadt der Spielraum für die geplante Sanierung des Bodens im Walder Zentrum. Erneut sorgte das Dauerthema in der Bezirksvertretung Wald für erhitzte Gemüter.

Wiederholt bat Bezirksbürgermeisterin Birgit Zeier (SPD) den Gast, die Aussagen der Stadtteilpolitiker nicht persönlich zu nehmen. Denn Stadtplaner Karl-Heinz Schmidt sah sich stellvertretend für die Verwaltung heftiger Kritik ausgesetzt. "Wir sind es allmählich leid", schimpfte Michael Klaas (CDU) und erntete fraktionsübergreifend Zustimmung. Karl-Heinz Schmidt hatte die Bezirksvertreter in der Sitzung am Montag im Walder Stadtsaal darauf vorbereitet, dass die Sanierungsarbeiten am Boden der Fußgängerzone in diesem Jahr wohl nicht mehr stattfinden werden - zumindest nicht im erwünschten Umfang.

Das marode Pflaster im Umfeld der Walder Kirche sorgt schon seit Jahren für Unmut in der Bevölkerung und vor allem beim dort ansässigen Einzelhandel. Als die Verwaltung im Rahmen einer Bürgerveranstaltung im Jahr 2012 zusicherte, den Boden mit eigenen Mitteln nach und nach reparieren zu wollen, war auch bei den Bezirksvertretern die Erleichterung groß. Doch sie wich rasch Ernüchterung: Zwar ersetzen die Technischen Betriebe 2013 viele alte Pflastersteine gegen neue, doch das verwendete Material hielt dem Anliegerverkehr mit rangierenden Autos nicht lange stand. Die Steine aus Grauwacke brachen, und alles war beim Alten.

Um die Verkehrssicherheit des Geländes zu gewährleisten und Stolperfallen durch hohe Kanten im Boden zu vermeiden, hat die Stadt wiederholt Löcher und brüchige Passagen mit Asphalt auffüllen lassen. Mitglieder des Walder Werberings bezeichneten dieses Vorgehen in der Vergangenheit als "Flickschusterei" zulasten des Stadtbildes.

"Wir waren im Frühsommer vor Ort und haben, auch in Abstimmung mit der Denkmalpflege, verschiedene Möglichkeiten einer Sanierung diskutiert", erklärte Schmidt. So käme zum Beispiel die Belegung einer Fläche von 460 Quadratmetern zwischen Kirche und Friedrich-Ebert-Straße mit Granit in Betracht, führte er aus, bekannte aber: "Letztlich ist uns bei der Planung die Haushaltssperre dazwischen gekommen."

Das wollten die Bezirksvertreter so nicht stehenlassen. Sie hätten die Zusage bekommen, dass die Schäden in diesem Jahr behoben würden, betonten mehrere Mitglieder der Stadtteilvertretung in seltener Einigkeit. "Die jetzige Situation ist sogar gefährlich, etwa für Menschen mit einer Gehhilfe", betonte Birgit Zeier.

Das Pflaster in der Fußgängerzone wird das Gremium weiter beschäftigen: Bis zur nächsten Sitzung im November sollen genauere Informationen vorliegen, was eine großflächige oder punktuelle Ausbesserung kosten würde und welches Material am besten geeignet ist.

(ied)
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