Solingen Weihnachtsmärkte im Schneetreiben

Solingen · Am Wochenende flanierten tausende Gäste in Ohligs, Wald und Aufderhöhe vorbei an beleuchteten Buden, ließen sich den Glühwein schmecken oder stöberten nach Geschenken. Am Sonntag ließ der Besucherandrang wetterbedingt nach.

Kurz bevor Klaus Schumacher mit Ehefrau Petra den Vorraum der Walder Kirche betrat, klopfte er erst einmal den Schnee von seiner Jacke - weiße Flocken begleiteten die Besucher des Weihnachtsdorfs im Kern des Stadtteils über das ganze Wochenende. Der Besuch im evangelischen Gotteshaus diente den Gästen nicht dazu, sich angesichts der Temperaturen aufzuwärmen - vielmehr lockte sie die 14. Auflage der Walder Schneekugel.

"Wir haben das 10.000. Exemplar verkauft", sagte Guido Rohn von der Denkmalstiftung Walder Kirche. Die setzt sich seit 1999 für die Instandhaltung der historischen Kirche ein und konnte durch die Einnahmen über Sponsoren, Mitgliedsbeiträge und den Erlös aus dem Verkauf des Schmuckstückes in diesem Jahr das Darlehen ablösen, das ihr der Kirchenkreis einst zur Sanierung gewährt hatte.

"Wir kaufen die Kugel regelmäßig, weil sie immer schöne Motive aus Wald enthält und wir damit eine gute Sache unterstützen können", bekräftigte Petra Schumacher, die auch einige ältere Exemplare mitgebracht hatte: Denn deren Hersteller-Firma Walter & Prediger aus Kaufbeuren war am Freitag und Samstag in Wald vertreten, um die älteren Ausgaben der Kugel nachzufüllen oder defekte Stücke durch intakte zu ersetzen. Und der Andrang war riesig: "Schon in den ersten zwei Stunden haben wir die Hälfte der aktuellen Exemplare verkauft", sagte Rohn.

Draußen wiederum boten Vereine und verschiedene Einrichtungen des Stadtteils im vom Bürgerverein organisierten Weihnachtsdorf und dem nebenan gelegenen Wichtelmarkt an ihren Ständen allerlei Gaumenfreuden und Dekoartikel. Auch die Karussells nahmen ihre Fahrgäste auf - ebenso wie die kleine Eisenbahn "Rasende Berta" in Ohligs. Dort flanierten die Besucher - wie in Wald von Freitag bis Sonntag - über den Weihnachtsdürpel. Einmal mehr hatte die Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG) den Park an der Wittenbergstraße in ein idyllisches Hüttendorf verwandelt. An mehr als 20 Buden gab es Getränke, Leckereien und Selbstgebasteltes. "Hier ist es immer so romantisch", schwärmte Laura Gonzalez, als sie mit Sohn Luis (3) zu einer Fahrt mit der Rasenden Berta aufbrach. Neben vielen Vereinen beteiligten sich auch die offene evangelische Stadtkirche und die Geschwister-Scholl-Schule. "Wir verkaufen selbst gemachtes Gebäck", erzählte der 15-jährige Jonas, während einige Schulkolleginnen als Elfen verkleidet die Besucher ansprachen. Erneut faszinierten die Schüler der Gesamtschule zudem mit einer Lichtprojektion an der Fassade des alten Postgebäudes. Ein Jubiläum erlebte der Markt am Freitagabend: Zum zehnten Mal trat die Gruppe "Secret Mail" mit ihren rockigen Weihnachtsliedern auf dem Dürpel auf. Live-Musik gab es auch an den übrigen Tagen. Allerdings musste das Bühnenprogramm am Sonntag wegen starken Schneefalls abgebrochen werden.

Auf dem Gelände des Diakonischen Werks Bethanien traten indes Chöre und Bands auf. Dort luden die Veranstalter vom Verein Aufderhöher Weihnachtsmarkt am Samstag und Sonntag zu einem Rundgang ein. Die beleuchteten Stände lockten mit verschiedenen Angeboten. Der singende Nikolaus ging mit seinem Süßigkeitensack herum. Und wem es zu ungemütlich wurde, der konnte auch drinnen stöbern.

(RP)
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