Solingen Weihnachtskonzert mit russischem Flair
Solingen · "Die Kotter" begeisterten mit ihrem Weihnachtskonzerten ihr Publikum. Zum 25. Mal waren sie in Bethanien zu Gast.
Obwohl es bei den Solinger Gesangvereinen in den letzten Jahren einige Fusionen gegeben hat, ist das Chorleben in der Klingenstadt immer noch sehr reich und vielfältig. Einer der führenden Männerchöre stammt ursprünglich aus der Hofschaft Kotten, aber die Männer von "Eintracht Kotten" sind inzwischen kurz und bündig als "Die Kotter" über die Grenzen Solingens hinaus bekannt. Höhepunkte im Chorleben sind in jedem Jahr die beiden Konzerte am dritten Adventswochenende.
"Ich kann es kaum glauben, aber in diesem Jahr singen wir zum 25. Mal in der Kapelle von Bethanien", sagte Willi Winkler, Chordirektor der Sänger beim Konzert am Samstagnachmittag, zu dem viele Bewohner des Seniorenzentrums Bethanien kamen. Das Konzert wurde auch durch den eigenen TV-Kanal in die Häuser übertragen. Am Sonntagabend erklang das gleiche Konzert noch einmal im Rittersaal von Schloss Burg, auch das hat Tradition bei den "Kottern".
Eine ganz besondere festliche Note verlieh dem Konzert die Mitwirkung eines Bläserquintetts der Musikschule. Manuel Kästner und Sebastian Schlemper, Trompete, sowie die Posaunisten Arno Köhring und Moritz Hartung spielten mit Corinna Höbbel an der Tuba klassische Musik von Bach und Händel, die jungen Musiker begeisterten aber im "Christmas Sing-Along" auch mit fetzigem Jazz. In vielen Konzerten können sich die Solinger Chöre auf Ursula Drießen verlassen.
Die Pianistin war auch diesmal für die präzise Begleitung des Männerchors zuständig. Schade, dass sie sich nur auf die Begleitung des Chors beschränkte, ein Solostück von Ursula Drießen hätte das Konzert noch bereichert. Willi Winkler leitet auch den Projektchor der Kreissängervereinigung Solingen. Bei einer Reise nach St. Petersburg lernte er das russische Newa-Ensemble kennen. Seither sind die drei Musiker Freunde des Solinger Männerchors und kamen auch diesmal wieder zu den Adventskonzerten nach Solingen.
Von Mikhail Vlassov gespielt erklang wunderschön die Balalaika, Alexej Rudnev ist ein Meister des Bajan, dem russischen Akkordeon, und Alexander Antonov meisterte brillant die riesige Bass-Balalaika und erwies sich auch als Virtuose auf der Panflöte. In ihrem festlichen Teil spielten sie Musik von Bach und Schubert, begeisterten aber ebenso mit weihnachtlicher Musik aus ihrer russischen Heimat. Im letzten Programmteil erklang in schöner deutsch-russischer Gemeinsamkeit die "Petersburger Schlittenfahrt" bevor mit dem Lied "O du fröhliche" die Zuhörer in die letzte Woche vor Weihnachten verabschiedet wurden.