Aktion von Solinger Gastronomen Kein einsames Weihnachtsfest
Solingen · Weihnachten alleine zu verbringen ist für viele Menschen eine schlimme Vorstellung. Deswegen lädt Gerd König wieder zum gemeinsamen Essen und Feiern ein – unter Corona-Bedingungen.
Weihnachten – das Fest der Liebe – verbringen die meisten Menschen mit ihrer Familie oder Freunden. Doch nicht alle haben ihnen nahestehende Personen, mit denen sie unterm Weihnachtsbaum sitzen können. Anderen fehlt vielleicht das Geld für ein schönes, besinnliches Fest. Wieder andere sehnen sich nach mehr Gesellschaft, auch wenn sie gar nicht alleine sind. Sie suchen den Austausch mit anderen oder wollen jemandem zum Fest eine Freude machen.
Für all diese Personen organisiert Gerd König eine Weihnachtsaktion. Unter dem Motto „Niemand muss Heiligabend alleine sein“ lädt der Gastronom am Weihnachtsabend ab 18 Uhr in den Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde Wald. „Die Aktion gibt es seit acht Jahren“, erzählt König im Vorfeld des großen Heiligabend-Essens. Angefangen habe es damals im Al B’Andy, das er damals führte. „Ich habe Heiligabend für alle, die kommen wollten, aufgemacht und Essen hingestellt.“ Seit drei Jahren kocht der Betreiber des Restaurants „Esszimmer“ nicht mehr alleine für die Weihnachts-Gäste. „Ich mache das jetzt mit anderen Solinger Gastronomen, die ich kenne, zusammen.“ Im vergangenen Jahr war die Aktion corona-bedingt ausgefallen.
In diesem Jahr sei die Bereitschaft, Königs Vorhaben zu unterstützen, wieder groß gewesen. „Viele Gastronomen sind auf mich zugekommen“, erzählt König. Besonders gefreut habe er sich über die Unterstützung des Cafés Haasenmühle und der Familie Ferres vom Wupperhof. „Beide wurden von der Flut schwer getroffen, aber sie machen trotzdem mit.“ Zu den anderen Gastronomen, die Königs Angebot mit Speisen und Getränken unterstützen, zählen das „Kaffeehaus“, die Pizzeria Lu Salentu, der Walder Stadtsaal, die Casa Pedro, Buschs Food Factory, Fisch Schälte sowie Getränke Kochs und der Merscheider Getränke-Star. Mitgetragen werde das öffentliche Heiligabend-Essen zudem wieder von Bettina Hahmann von der evangelischen Kirchengemeinde Wald.
„Die Aktion geht durch ganz Solingen“, sagt König. „Es kommt aus der Stadt und aus allen Stadtteilen.“ Und genauso richte sich das Angebot auch an alle Bürger, unabhängig von Stadtteilgrenzen. Generell macht König deutlich, dass bei ihm an Heiligabend jeder Mensch willkommen sei. „Es geht nicht darum, ob eine Person vermögend ist oder nicht. Es geht nicht um Bedürftigkeit.“ Jeder könne vorbei kommen, auch Familien, wie König betont. „Einige kommen auch einfach, weil sie mit den Menschen reden wollen, die da sind.“ Vor zwei Jahren seien am Weihnachtsabend rund 140 Personen gekommen. „Ich hoffe, dass es auch diesmal viele sind“, sagt König.
Einzige Einschränkung, die es in diesem Jahr gibt, sind die Corona-Regeln. „Da müssen wir streng kontrollieren“, sagt König. Mitfeiern darf, wer geimpft oder genesen ist und das – inklusive Lichtbildausweis – nachweisen kann. Sollte jemand die 2G-Anforderung nicht erfüllen, gebe es jedoch auch Take-Away-Boxen, kündigt König an.
Neben den Gastronomen sei auch bei Einzelhändlern die Bereitschaft groß, Königs Weihnachtsaktion zu unterstützen, berichtet der Gastronom. Deshalb gebe es neben dem Essen auch einen Gabentisch mit gespendeten Geschenken.
Das Weihnachtsessen beginnt um 18 Uhr an Heiligabend im evangelischen Gemeindesaal Wald, Corinthstraße 16. Der Eintritt ist frei – es kann für das Hospiz des Klinikums Solingen gespendet werden.
