Was Nebenan Passiert Bezirk Wald

Solingen · Ein Automobilhändler aus der Südstadt will einen Neubau auf rund 10 000 Quadratmetern auf dem Grundstück der ehemaligen Mulchanlage errichten. Die Bezirksvertretung begrüßt die millionenschwere Investition.

Auf der für Gewerbe vorgesehenen Fläche der ehemaligen städtischen Mulchanlage neben der Bernd-Kurzrock-Sportanlage passiert nach Jahren des Stillstands jetzt etwas: Ein Solinger Autohaus nahe der City will an der Carl-Ruß-Straße auf rund 9400 Quadratmetern kräftig investieren und neu bauen.

Am bisherigen Standort im Stadtbezirk Burg/Höhscheid, der angemietet sei, könne sich der Betrieb nicht entwickeln, teilten Kerstin Mager von der Stadtplanung und Hans-Michael Schwebel von der Wirtschaftsförderung in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Wald mit.

Das Unternehmen will sich an dem neuen Standort deutlich vergrößern, eine zweite Marke hinzunehmen sowie neben dem Autohausneubau auch einen Werkstattbereich errichten. Ein Vorvertrag mit der Stadt ist bereits abgeschlossen. Schon in der nächsten Woche sollen die Gespräche mit dem Investor und seinem Architekten fortgesetzt werden, um die Pläne weiter zu verfeinern.

Dem Vernehmen nach will der Automobilhändler aus der Südstadt Millionen in den neuen Standort investieren. Es könnte schon rasch gebaut werden. Derzeit werden die Investitionspläne auch mit dem Hersteller abgestimmt. So lange dies nicht abgeschlossen ist, will sich das Autohaus öffentlich nicht zu dem Projekt äußern.

"Toll, dass eine Firma in Solingen bleibt, sich zum Standort bekennt. Das kann man nur unterstützen", betonte Ingo Schloßmacher. Der SPD-Bezirksvertreter sieht darin ein Projekt, "das Wald voranbringt". Die Stadtteilpolitiker beschlossen einstimmig, die weitere Bauleitplanung auf den Weg zu bringen.

Diskutiert wurde allerdings, ob das Verhältnis zwischen den entstehenden Arbeitsplätzen und dem Flächenbedarf von fast einem Hektar angemessen ist. Walter Herbster (Linke), der sich bei der Abstimmung wie auch Manfred Gräwert (BfS) enthielt, merkte dies kritisch an. "Wir haben in Solingen nicht allzu viele Gewerbeflächen und müssen sensibel damit umgehen", sagte Frank Knoche. Der Grüne appellierte jedoch, dem hiesigen Betrieb in der Stadt eine Perspektive zu ermöglichen. "Wir stehen in der Verantwortung." CDU-Mann Martin Röhrig fragte ebenso nach den Jobs, die entstehen sollen. Wirtschaftsförderung und Stadtplanung sind diesbezüglich jedenfalls optimistisch: Die Verlagerung diene nicht nur der Standortsicherung; die Erweiterung des Autohauses werde sich auch personell niederschlagen.

Rund 2,9 Hektar umfasst das Plangebiet an der Carl-Ruß-Straße, die Querverbindung zwischen dem Frankfurter Damm und der Focher Straße. Da es sich jedoch um eine Fläche der einstigen Deponie handelt, stehen lediglich ein Drittel im Bereich der Walder Südumgehung für neue Gewerbeansiedlung zur Verfügung, zumal im Untergrund auch der Demmeltrather Bach verläuft. "Die alte Deponie ist bereits abgedeckelt. Sie wird nicht mehr angepackt", erklärte Kerstin Mager von der Stadtplanung angesichts der hohen Anforderungen, die mit der Entwicklung des Grundstücks verbunden sind.

Rund 1700 Quadrater an der südöstlichen Seite am Sportplatz will die Stadt selbst nutzen. Die Technischen Betriebe Solingen (TBS) wollen hier eine Salzlagerhalle errichten sowie Material in Container lagern.

Im Zuge der Neubauten entstehen außerdem circa 35 Parkplätze an der Zufahrt von der Carl-Ruß-Straße aus. Die Stellplätze können von den Kunden des Autohauses genutzt werden, in den Abendstunden und vor allem an Wochenenden aber ebenso von den Sportplatz-Besuchern. Dass damit die vorhandene Parkplatznot an der Bernd-Kurzrock-Anlage gemildert wird, begrüßen die Bezirksvertreter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort