Was Nebenan Passiert Aus Dem Bezirk Wald Walder kämpfen für ihr Bürgerbüro

Solingen · Jetzt sollen Wege ausgelotet werden, einen mobilen Bürgerservice, der an den beiden Markttagen öffnet, zu ermöglichen. Dies beschlossen die Bezirksvertreter. Problem: Die jährlichen Kosten von 29 600 Euro müssten woanders eingespart werden.

In Sachen Bürgerbüro sind sich die Walder Bezirksvertreter einig: Sie kämpfen dafür, das Serviceangebot in den Stadtteil zurückzuholen. Ein vollwertiges Bürgerbüro wäre zwar der Idealfall. "Doch besser einen Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach", sagte Ingo Schloßmacher (SPD) in der jüngsten Sitzung beim Paritätischen am Weyer mit Blick auf ein "Bürgerbüro aus dem Koffer". Für Schloßmacher ist das jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Nach dem Tenor der Debatte der Bezirksvertretung (BV) ist ein mobiler Bürgerservice, wie dies die Stadt Bergisch Gladbach bereits praktiziert, eine Chance für Wald.

Die BV beschloss einstimmig einen entsprechenden Prüfauftrag in Richtung Stadtrat. Es sollen Wege auslotet werden, das mobile Bürgerbüro unter Maßgabe der städtischen Haushaltsvorgaben in Wald umzusetzen.

Problem ist die Finanzierung der jährlich 29 600 Euro dafür. Personalausweise können per "Bürgerkoffer" ausgehändigt werden. Ummeldungen wären ebenfalls zu erledigen, sowie beispielsweise die Ausstellung von Meldebescheinigungen oder Beglaubigungen. An den beiden Wochenmarkttagen Mittwoch und Freitag, jeweils von 8 bis 13 Uhr, würde die Servicestelle dann eingerichtet.

Geschehen könnte dies in der Walder Stadt-Sparkassenfiliale, mit der die Stadt bereits Gespräche geführt hat.

"Die 29 600 Euro müssten an andere Stelle eingespart werden", beschrieb Michael Klaas (CDU) die Sachlage. Seine Überlegung ist, Burg beziehungsweise Gräfrath ebenfalls von dem mobilen Bürgerkoffer profitieren zu lassen.

Im Zuge des städtischen Sparpaketes wurde das Bürgerbüro in Wald vor über zwei Jahren geschlossen. Eine Einsparung von 90 000 Euro hat die Schließung in Wald erbracht, erklärte Mike Häusgen, Leiter des Stadtdienstes Einwohnerwesen.

Nach der Kostenaufstellung der Verwaltung wäre bei einem an den zwei Walder Marktagen geöffneten mobilen Bürgerbüro allerdings keine Kfz-Zulassung enthalten. Dafür liegt der Schwerpunkt an der Gasstraße in Höhscheid.

Häusgen erklärte, dass dieses Bürgerbüro sowie die beiden anderen bestehenden in Ohligs und in der Innenstadt stark nachgefragt und damit ausgelastet seien. Ressourcen zugunsten von Wald können damit also nicht verlagert worden. Einen solchen Wettbewerb schloss Bezirksbürgermeistern Birgit Zeier (SPD) ohnehin aus. "Unser Prinzip ist, den anderen Stadtteilen nichts wegzunehmen, sondern in Wald mit einem Bürgerservice etwas dazuzubekommen."

(RP)
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