Solingen Wald kämpft ums Bürgerbüro

Solingen · Werbering, Schützen- und Bürgergilde und andere aus dem Stadtteil stemmen sich gegen das "WALDsterben". Sie wollen sich am Bürgerbüro finanziell beteiligen und das Gratisparken wenigstens an den Markttagen erhalten.

Ende September hat die Stadt das Walder Bürgerbüro an der Friedrich-Ebert-Straße geschlossen. Die Frage, ob in einem Ladenlokal im "Schlauch" — also in der Fußgängerzone des Stadtteils — ein neues eingerichtet werden kann, ist gestern bei einem Ortstermin diskutiert worden. Das Gespräch von Andreas Heibach und Wolfgang Müller vom Walder Werbering beziehungsweise von der Schützen- und Bürgergilde Wald mit Stadtentwickler Markus Lütke Lordemann, Fabian Kesseler vom Büro des Oberbürgermeisters und anderen Vertretern der Stadt hat zwar noch keinen Durchbruch gebracht.

Man habe sich aber verabredet, den Dialog fortzusetzen und die notwendigen Fakten zusammenzustellen. "Das war ein erster Ortstermin", berichtet Stadtsprecher Lutz Peters unserer Zeitung.

Auf Seiten der Stadtverwaltung will man nun offenbar die Mindeststandards klären, die für ein Bürgerbüro nötig wären. Klar ist nämlich geworden, dass bei einem Bürgerbüro an dieser Stelle in der Walder Fußgängerzone wegen der fehlenden Parkplätze keine Kfz-Zulassung möglich wäre. Außerdem wäre wohl ein hoher Investitionsaufwand erforderlich. Geklärt werden soll deshalb auch, ob nicht ein anderer Ort in Wald geeigneter wäre.

"Generell scheint Interesse bei der Stadt vorhanden zu sein — wenn die Walder das Büro selbst finanzieren und eine Lösung für die städtischen Personalkosten gefunden werde", schildert der Vorsitzende der Schützen- und Bürgergilde, Wolfgang Müller, seinen Eindruck. Werbering-Vorsitzender Andreas Heibach ist allerdings skeptischer. Er habe sich mehr von dem Gespräch mit der Stadt versprochen. "Auf dem kleinen Dienstweg ist das nicht zu machen." Wenn man tatsächlich verhindern wolle, dass der Stadtteil noch mehr ausblute wegen des Verlustes all der städtischen Einrichtungen, etwa auch jener aus dem alten Walder Rathaus, müsse man nun für politische Mehrheiten sorgen.

"WALDsterben" — unter diesem Slogan wehrt sich der Werbering gegen die nach Heibachs Worten akute Leerstandsproblematik. Als "Todesstoß" wertet er die Einführung von Parkgebühren auf dem Walder Marktplatz.

"Wir sehen die kritische Finanzlage der Stadt", unterstreicht Heibach. Ein Kompromiss sei deshalb, wenigsten an den Wochenmarkttagen das kostenfreie Parken auf dem Walder Marktplatz beizubehalten — sonst würden die Kunden nach dem Einkauf auf dem Markt nämlich nicht mehr wie bisher ihre Besorgungen in den Geschäften gleich mit erledigen. Auch ein Bürgerbüro könnte, so der Wunsch der Walder, an den Wochenmarkttagen öffnen.

(RP)
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