Solingen Wahlkampf nimmt wieder Fahrt auf

Solingen · In zwölf Tagen steht fest, wer Nachfolger von OB Norbert Feith wird. Tim Kurzbach (SPD/Grüne) und Frank Feller (CDU) setzen auf eine Mobilisierung der Wähler. Darüber hinaus laufen Gespräche mit ausgeschiedenen Bewerbern.

 Wahlplakate am Frankfurter Damm in Wald: Die CDU hat bereits die Hinweise auf die Stichwahl am 27. September geklebt, die SPD folgt Ende der Woche. Sowohl Frank Feller als auch Tim Kurzbach wollen, dass die Wahlbeteiligung nicht weiter sinkt. Persönliche Angriffe sollen unterbleiben - beide setzen auf das eigene Lager.

Wahlplakate am Frankfurter Damm in Wald: Die CDU hat bereits die Hinweise auf die Stichwahl am 27. September geklebt, die SPD folgt Ende der Woche. Sowohl Frank Feller als auch Tim Kurzbach wollen, dass die Wahlbeteiligung nicht weiter sinkt. Persönliche Angriffe sollen unterbleiben - beide setzen auf das eigene Lager.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Die Pause war für alle Beteiligten nur kurz. Wenige Tage, nachdem die Solinger Wähler mit Tim Kurzbach (SPD/Grüne) sowie Frank Feller (CDU) diejenigen Oberbürgermeister-Kandidaten mit den meisten Stimmen im ersten Wahlgang in die Verlängerung geschickt haben, nimmt der Wahlkampf um den Chefposten im Rathaus erneut Fahrt auf.

Während die Union bereits zu Beginn dieser Woche begann, ihre großen Wahlplakate mit Hinweisen auf die Stichwahl am 27. September zu bekleben, werden die Sozialdemokraten damit zwar noch einige Tage warten. Dennoch rotiert das Wahlkampf-Karussell schon wieder schnell - wobei sich vieles um die Frage dreht, wie sich die Wähler der drei am Sonntag ausgeschiedenen Bewerber Friedhelm Funk, Hakan Canik und Wolfgang "Coco" Teuber in eineinhalb Wochen entscheiden werden.

 Bei der "Wahlparty" begrüßten sich beide herzlich: "Coco" Teuber und Frank Feller. Teuber hat aber noch nicht entschieden, ob er einen der verbliebenen OB-Bewerber unterstützen wird.

Bei der "Wahlparty" begrüßten sich beide herzlich: "Coco" Teuber und Frank Feller. Teuber hat aber noch nicht entschieden, ob er einen der verbliebenen OB-Bewerber unterstützen wird.

Foto: Stephan Köhlen

Immerhin vereinten die parteilosen Kandidaten in der ersten Wahlrunde rund 20 Prozent der Stimmen auf sich. Aus diesem Grund laufen zurzeit etliche Gespräche hinter den Kulissen. So traf sich SPD-Mann Tim Kurzbach in den zurückliegenden Tagen bereits mit den drei unabhängigen Bewerbern. Und Christdemokrat Frank Feller wird heute mit Friedhelm Funk zusammenkommen, nachdem es gestern schon ein Treffen mit Hakan Canik gab.

Ob am Ende eine Wahlempfehlung der drei Parteilosen für einen der verbliebenen OB-Kandidaten stehen wird, ist indes unklar. So knüpft "Coco" Teuber seine Unterstützung sowie seine eigene Wahlentscheidung an Bedingungen. Teuber: "Das hängt davon ab, wer von den zwei Kandidaten meine Ideen mehr aufgreift".

Fest steht jedoch, dass sich am grundsätzlichen Charakter des Wahlkampfes nichts ändern wird. Sowohl Frank Feller als auch Tim Kurzbach versicherten gestern noch einmal, weiterhin fair miteinander umgehen zu wollen. "Wir haben eine Absprache. Würden wir uns die Köpfe einschlagen, wäre dies des Amtes nicht würdig", sagte Feller, während Kurzbach betonte, bei den Sachthemen gebe es "genug Unterschiede" zwischen den Kandidaten.

Ein gemeinsames Anliegen beider Bewerber ist es hingegen, die historisch niedrige Wahlbeteiligung vom vergangenen Sonntag (36,6 Prozent) nicht noch tiefer rutschen zu lassen. Da jedoch gleichzeitig vollkommen offen ist, wie viele der Wähler von Friedhelm Funk, Hakan Canik und "Coco" Teuber in der zweiten Runde überhaupt noch ihr Kreuz machen, wollen sich Kurzbach wie auch Feller in den letzten Wahlkampf-Tagen einmal mehr darauf konzentrieren, die eigenen Lager zu mobilisieren.

Nicht zuletzt deshalb steckten SPD und CDU nun ein weiteres Mal die eigenen Strategien ab. Nach einem Treffen in der SPD-Zentrale am Birkenweiher am Montagabend hieß es beispielsweise, man wolle noch einmal verstärkt in den Stadtteilen auf die Wähler zugehen. "Wir machen keine Materialschlacht. Ich werde vielmehr viele Gespräche mit Bürgern führen", sagte Kandidat Kurzbach, der nach eigener Einschätzung in den vergangenen Tagen einen Zuwachs an Unterstützung verspürt.

Gleiches glaubt auch Kontrahent Feller zu registrieren. "Wir sind alle hochmotiviert", sagte der CDU-Mann, dessen Partei gestern Abend das weitere Vorgehen im Wahlkampf besprach.

(or)
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