Happy-End für Gräfrather Nachwuchskicker VW lädt Solinger Fußballer nach Wolfsburg ein

Solingen · Es gibt ein Happyend für die jungen Fußballerinnen des BV Gräfrath, die um eine Reise nach Barcelona geprellt wurden: VW lädt sie in den Herbstferien nach Wolfsburg ein.

 Von Betrüger geprellte Gräfrather Jugendfußballerinnen erhalten eine Einladung von Volkswagen mit „unvergesslichem Rahmenprogramm“.

Von Betrüger geprellte Gräfrather Jugendfußballerinnen erhalten eine Einladung von Volkswagen mit „unvergesslichem Rahmenprogramm“.

Foto: Melchior

Mit im Bus sitzen C-Jugend-Fußballer des FSV Vohwinkel, denen ein Betrüger ebenfalls ein Trainingscamp beim FC Barcelona versprochen hatte. Der Wuppertaler Bauunternehmer hatte sich mit 26.000 Euro abgesetzt – davon 23.000 aus Gräfrath – und ist weiter auf der Flucht.

„Wir sind sehr dankbar und freuen uns auf die Tour“, sagt Rebecca Caron, die in Gräfrath drei Mädchen-Mannschaften (U9 bis U13) trainiert. „Das wird cool.“ Wie cool, das steht noch nicht bis ins letzte Detail fest. Jesper Gaden, Global Sports Communication bei VW: „Wir basteln gemeinsam an einem unvergesslichen Rahmenprogramm mit Fußball, Spaß und tollen Momenten. Nachdem wir von dem Fall gelesen hatten, war für uns sofort klar: Wir wollen helfen. Schnell ist die Idee entstanden, die beiden Teams nach Wolfsburg einzuladen.“ Die Reise soll vom 19. bis zum 22. Oktober dauern.

Die Herbstferien, in denen auch die Spanien-Tour stattfinden sollte, bieten sich an, weil Jugendmannschaften dann spielfrei haben. Die Profis aber nicht. Deshalb soll zum Programm neben einer Stadionführung in der Volkswagen Arena auch der Besuch eines Bundesligaspiels gehören. Am 20. Oktober kommt Bayern München nach Wolfsburg. Anvisiert sind auch Trainingseinheiten im Nachwuchsleistungszentrum des VfL sowie ein „Meet and Greet“ mit Spielern und Spielerinnen.

„Die Freude kam zurück“, berichtet Jasper Gaden von den Gesprächen mit den Trainerinnen in Gräfrath und Vohwinkel. Denn die Enttäuschung war riesengroß, als sich der vermeintliche Sponsor absetzte, der die Barca-Reise organisieren wollte. Er verschwand am 3. Mai, dem Tag, für den er die Ticket-Übergabe angekündigt hatte. Zwei Wochen später hätte der Bauunternehmer wegen anderer Betrügereien eine viermonatige Haftstraße antreten müssen, erläutert Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert: Der Vorbestrafte hatte auf Lastschrift eingekauft und nicht gezahlt.

Bei der Polizei, die den Fall noch nicht an die Staatsanwaltschaft weitergegeben hat, berichtet Hauptkommissar Stefan Weiand von einer „niedrigen zweistelligen Anzahl von Geschädigten“. „Weitere Anzeigen wären wünschenswert, um den Sachverhalt vollumfänglich klären zu können.“ Der von der Polizei Gesuchte hatte vier- bis fünfstellige Summen von den Eltern kassiert, obwohl er vorher mit sehr günstigen Preisen geworben hatte. Bezahlen sollten nur mitreisende Erwachsene (149 Euro) und Geschwister (99 Euro). Der größte Teil der Summe, mit der er verschwand, hatte aber nichts mit dem Trainingscamp in Spanien zu tun: Das geliehene Geld sollte angeblich in eine Gaststätte am Sportplatz neben dem Lichtturm fließen. Da hatte die Stadt dem „Sponsor“ aber längst klargemacht, dass es dafür keine Genehmigung geben würde.

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