Solingen Vom Vikariat in Ohligs zur Probe-Pfarrerin in Dorp

Solingen · Der Weg zur Pfarrerin ist lang. Sieben Jahre Studium in Münster, Heidelberg und Bonn machten den Anfang. Dann kam die zweijährige Vikariatszeit. "Ich habe im Oktober 2013 in Ohligs angefangen", erzählt Raphaela Demski-Galla. Nach dem ersten theologischen Examen hat sie in der evangelischen Kirche Ohligs ihr Vikariat absolviert und sich auf das zweite Examen vorbereitet. Ziel dieser Zeit ist es, in Verbindung mit einem Mentor die praktische Arbeit kennenzulernen. "Es geht darum, sich selbst auszuprobieren, sich zu beobachten." Wie möchte man selbst als Pfarrerin sein, wie findet man den richtigen Weg dahin. Welche Fehler macht man, wie kann man daraus lernen. Es ist ein Weg vom Studium zu den Menschen. "Wie kann ich die Theorie in die Praxis reinbringen, aber auch fruchtbar machen", erzählt Raphaela Demski-Galla von ihren Erfahrungen.

 Raphaela Demski-Galla wird in den Probedienst berufen.

Raphaela Demski-Galla wird in den Probedienst berufen.

Foto: Mak

Es geht darum, vom Glauben zu erzählen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Dabei hat Raphaela Demski-Galla den Vorteil, selbst in einem Pfarrhaus aufgewachsen zu sein. "Mein Vater war jahrelang Pfarrer in Wermelskirchen", erzählt sie. Und es war immer ihr Wunsch, auch wieder im Bergischen Land zu leben und zu arbeiten. Nun wohnt sie mit ihrem Mann in Höhscheid und freut sich, dass Wermelskirchen gleich in der Nachbarschaft liegt. Auch in Ohligs konnte sich die angehende Vikarin sehr schnell einleben. "Die Menschen in Ohligs haben es mir leicht gemacht", erinnert sie sich. "Sie waren sehr offen und haben sich gleich darauf eingelassen, wenn ich mal etwas Neues ausprobieren wollte." Auch habe sie die Menschen in Solingen als sehr interessiert am anderen kennengelernt. "Die freundlichen Gesichter und lächelnden Menschen sind das größte Geschenk", betont Raphaela Demski-Galla.

Inzwischen hat sie ihr zweites Examen hinter sich und wird nun in den Probedienst berufen. Das bedeutet, sie muss sich aus Ohligs verabschieden. Doch der Klingenstadt bleibt sie erhalten. "Ich werde meinen Pfarrdienst auf Probe in Dorp machen", verrät sie. Der dauert auch noch einmal zwei Jahre. Erst dann ist Raphaela Demski-Galla endlich eine Pfarrerin, die sich auf eine feste Stelle bewerben darf.

In Ohligs verabschiedet wird sie während eines Gottesdienstes am 1. Mai um 10 Uhr in der evangelischen Stadtkirche an der Wittenbergstraße. Und gleich am 2. Mai beginnt ihr Dienst auf Probe in Dorp. Sie wird zu 75 Prozent im Gemeindedienst tätig und zu 25 Prozent mit Kirchenkreisaufgaben betraut, erzählt die künftige Pfarrerin auf Probe. Raphaela Demski-Galla wird auch hier ankommen und etwas bewegen.

(sue)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort