Solingen Vom Navi in die Irre geführt

Solingen · Immer wieder fahren sich Lkw die von ihren Navigationsgeräten fehlgeleitet werden, auf dem schmalen Holleweg fest – und nicht nur dort. "Ein bundesweites Problem", sagt Dieter Strempel von der Straßenverkehrsbehörde.

Mobile Navigationsgeräte im ADAC-Test
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Immer wieder fahren sich Lkw die von ihren Navigationsgeräten fehlgeleitet werden, auf dem schmalen Holleweg fest — und nicht nur dort. "Ein bundesweites Problem", sagt Dieter Strempel von der Straßenverkehrsbehörde.

Die Fahrt des Lkw, von der Gartenstraße über die Nümmener Straße und schließlich den Reinekeweg endet jäh — auf dem für ihn viel zu schmalen Holleweg.

Vorwärts geht es nicht weiter, rückwarts auch nicht, Fahrer und Zugmaschine hängen erst einmal fest. Eine Situation, die die Anwohner des kleinen Hollewegs in Gräfrath immer wieder erleben, erzählt der Gräfrather Bezirksvertreter Jürgen Kaiser (SPD), der sich nun mit einer diesbezüglichen Anfrage an die Verwaltung gewandt hat.

Das Problem: Die Lkw, deren eigentliches Ziel das Krups-Zentrallager am Nümmener Feld ist, werden von ihren Navigationssystemen fehlgeleitet. "Statt von der Autobahn über die Wuppertaler Straße auf die Focher Straße gelenkt zu werden, gelangen sie auf die von der Wuppertaler Straße abgehende Gartenstraße." Und schon die ist einem ausgewachsenen 44-Tonner eigentlich nicht gewachsen, ebenso wie die Nümmener Straße.

"Es ist auch möglich", erklärt Kaiser, "dass es sich um Eingabefehler beim Navigationsgerät handelt und statt Nümmener Feld Nümmener Straße eingegeben wird." So oder so, der Effekt bleibt doch der gleiche: Spätestens auf dem Holleweg geht nichts mehr. Das, sagt Kaiser, ist nicht nur für die Lkw-Fahrer, sondern vor allem für die Anwohner ein "Riesenproblem".

Ein Problem, dessen Lösung ein durchaus schwieriges Unterfangen sein könnte: "Man könnte eventuell bereits an der Gartenstraße ein Schild anbringen, dass diese nur für Fahrzeuge unter 7,5 Tonnen zugelassen ist", schlägt der Bezirksvertreter vor. "Aber das kostet natürlich wieder unheimlich viel Geld."

Und nicht nur das: Zwar könnte ein solches Schild am Holleweg lokal Abhilfe schaffen — vorausgesetzt die Lkw-Fahrer halten sich daran —, doch bleibt die grundsätzliche Problematik bestehen: "Davon höre ich auch von Kollegen bundesweit immer wieder", sagt Dieter Strempel, Leiter der Straßenverkehrsbehörde. Und deshalb, sagt er, sei dies auch ein Problem, das von "ganz oben angepackt werden muss".

Markt bietet spezielle Geräte

Die einzige Lösung sieht er darin, Lkw-Fahrer europaweit zur Verwendung spezieller Navigationsgeräte zu verpflichten, die beispielsweise Durchfahrsperren und besondere Informationen für Lkw anzeigen. "Der Markt bietet sowas bereits, aber die Geräte sind teurer als normale Navigationsgeräte für Pkw. Weil die Kosten gescheut werden, fahren viele mit normalen Geräten."

Man kann nur hoffen, sagt Strempel, dass es bald eine entsprechende Regelung gibt. Denn auch in Solingen ist der Holleweg kein Einzelfall: Am Caspersbroicher Weg oder der Kotzerter Straße kommt es immer wieder zu vergleichbaren Problemen. "An der Kotzerter Straße existiert ein Durchfahr-Verbot für Lkw. Dort werden aber immer wieder Lkw-Fahrer angehalten, die von ihrem Navi dort hingeleitet wurden." Mit dem Holleweg wird sich der Leiter der Straßenverkehrsbehörde in den nächsten Tagen beschäftigen. "Wir müssen sehen, was man dort machen kann."

(RP)
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