Solinger Dürpelfest schreibt rote Zahlen Volksfest-Macher rücken zusammen

Solingen · Die Anforderungen in Sachen Sicherheit kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Die Folge sind immer häufiger rote Zahlen wie beim Dürpelfest. Darum planen die Solinger Organisatoren nun, fortan enger zu kooperieren.

 Das Thema Sicherheit spielt bei großen Volksfesten wie dem Dürpelfest eine immer bedeutsamere Rolle.

Das Thema Sicherheit spielt bei großen Volksfesten wie dem Dürpelfest eine immer bedeutsamere Rolle.

Foto: Köhlen (Archiv)

Die Nachricht hatte am Wochenende bei vielen in Ohligs - und darüber hinaus - für einen gehörigen Schrecken gesorgt. Das Dürpelfest, das Ende Mai erneut die Massen in den Stadtteil ziehen wird und das größte Solinger Volksfest überhaupt ist, schreibt rote Zahlen. So wurde das Jahr 2017 mit einem deutlichen Minus abgeschlossen. Und da die Auflagen, die mittlerweile durch die Veranstalter von Großevents erfüllt werden müssen, in der Tendenz immer höher werden, dürfte es auch in diesem Jahr schwierig werden, das Dürpelfest ohne Verlust abzuschließen.

Dabei werden aber nicht allein die Ohligser von Sorgen geplagt, wenn es darum geht, ohne finanzielle Blessuren davonzukommen. Auch andere Organisatoren haben längst mit den sicherheitstechnischen Rahmenbedingungen zu kämpfen, die im Nachgang zu der Duisburger Loveparade-Katastrophe vor nunmehr knapp acht Jahren spürbar nach oben gefahren wurden. Aus diesem Grund soll jetzt ein gemeinsames Vorgehen der Macher der wichtigsten Feste in Solingen helfen, die Kosten im Rahmen zu halten.

"Wir werden diesbezügliche Gespräche führen", kündigte gestern der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des traditionellen Solinger Brauchtums, Falk Dornseifer, im Gespräch mit unserer Redaktion an. Nachdem der Verein im Jahr 2013 die Organisation des Zöppkesmarktes in der Innenstadt übernommen hatte, wurde später unter anderem eine gemeinnützige GmbH gegründet. Diese hat die Aufgabe, beispielsweise die gesetzlichen Auflagen für den Trödelmarkt in der City zu erfüllen.

Zwar konnte Dornseifer am Montag noch nicht genau sagen, in welcher Form Kooperationen denkbar sind. Gleichwohl bot der Zöppkesmarkt-Vereinsvorsitzende den Kollegen des Dürpelfestes, das vom 25. bis 27. Mai geht, schon einmal Unterstützung an. So sei zu überlegen, auf welchen Ebenen - etwa bei der Ausarbeitung von Sicherheitskonzepten oder bei der Bereitstellung von Strom-Equipment - Synergieeffekte erreichbar seien. Falk Dornseifer: "Es wäre gut, wenn alle Großveranstalter in der Stadt in Zukunft eine Sprache sprechen würden".

Wobei klar erscheint, dass gar nicht so sehr die Stadtverwaltung, sondern eher das Land Nordrhein-Westfalen als Adressat für Anliegen in Sachen Organisation gemeint ist. Der Grund: Augenblicklich fehlt es vor allem an verbindlichen Richtlinien der Landesregierung, die den Veranstaltern als Leitfaden dienen würden.

Deshalb setzte Dornseifer, der auch als Ratsherr für die CDU in der Kommunalpolitik aktiv ist, zuletzt zum wiederholten Male unterschiedliche Hebel in Richtung Düsseldorf in Bewegung. Sein Ziel besteht darin, möglichst bald konkrete und zuverlässige Aussagen von der Landesseite zum Themenkomplex Sicherheitsanforderungen zu erhalten.

Denn immerhin laufen für den Zöppkesmarkt 2018 ebenfalls schon seit geraumer Zeit die Vorbereitungen. Der größte Trödelmarkt der Region wird wie stets auch diesmal wieder am zweiten Septemberwochenende in der Solinger Innenstadt steigen. Und wie in Ohligs werden erneut Zehntausende von Besuchern erwartet, die an den insgesamt drei Tagen so unbeschwert wie eben denkbar zwischen den vielen Ständen sowie Buden flanieren sollen.

Erste Gespräche mit Ordnungsamt, Feuerwehr, Polizei und Stadtwerken wurden bereits Anfang des Jahres geführt. Dementsprechend optimistisch sind Falk Dornseifer und seine Mitstreiter, den Gästen wieder ein vielfältiges Programm bieten zu können.

(or)
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