Im Blickpunkt Pfingsten in Solingen Vogelpark tauft zum Fest neue Bewohnerin

Solingen · Das Wochenende lockte mit diversen Freiluft-Attraktionen - vom tierischen Familienfest über einen Heidebad-Besuch bis zum Pfingstreff.

 Die junge Platinfüchsin Freya war am Wochenende der Star im Vogel- und Tierpark.

Die junge Platinfüchsin Freya war am Wochenende der Star im Vogel- und Tierpark.

Foto: Köhlen Stephan

Das Ayam Cemani-Huhn mit seinem komplett schwarzen Gefieder ließen die kleinen Besucher des Geheges noch staunend an sich vorbei stolzieren - dann wandten sie sich einem anderen Blickfang zu: dem Schnullerbaum, an dessen Zweigen schier unzählige bunte Kinder-Tröster hingen. Ein paar davon kamen am Wochenende dazu - aufgehangen von den kleinen Besitzern selbst und der "Schnullerfee": "Dass Ihr die abgebt, ist der erste Schritt zum Erwachsenwerden", gab die in ein weißes Kleid gehüllte Fee ihren Begleitern mit auf den Weg.

 Die dreijährige Philippa übt das Melken.

Die dreijährige Philippa übt das Melken.

Foto: Stephan Köhlen

Einen Fortschritt auf ihrem Lebensweg erlebte beim Familien-Pfingstfest im Vogel- und Tierpark auch eine andere junge Dame: Die 16 Wochen alte Platinfüchsin, die seit rund 14 Tagen am Hermann-Löns-Weg zuhause ist, heißt künftig "Freya" - nachdem über 50 Besucher des Vogelparks per E-Mail Namens-Vorschläge eingereicht hatten. Gut eingelebt hat sich Freya offenbar auch schon: Mitbewohner Felix, Sohn der zu Jahresbeginn gestorbenen Fuchsdame, habe sie bereits adoptiert, berichtete die leitende Tierpflegerin Janett Heinrich: "Er lässt jetzt alles mit sich machen". Ganz frischen Nachwuchs konnte sie zum Fest ebenfalls verkünden: Drei Schildraben-Küken schlüpften an Pfingsten, drei Geschwisterkinder lagen derweil noch in ihren ausgebrüteten Eiern.

 Die Schnullerfee hängt alle abgegebenen Schnuller an einen Baum.

Die Schnullerfee hängt alle abgegebenen Schnuller an einen Baum.

Foto: Köhlen Stephan

Gegenüber dem Fuchs-Gehege warteten am Wochenende zwei von vier Spielstationen auf die jungen Besucher: Regelmäßig bildete sich beim "Kühe-Melken" und "Entenangeln" eine kleine Menschentraube. Auf dem Festplatz wiederum konnten die Kinder im Dosen- und Ringewerfen ihre Geschicklichkeit beweisen. Kreativität und Handwerk waren auch beim Zauberstab-Schnitzen und am Schmiedestand von Patrick Vojtech gefragt: Beharrlich bürstete zum Beispiel die achtjährige Alissa ihren Messer-Rohling. "Das mache ich, damit er mehr glänzt", verriet die Schülerin, die mit sichtbarem Feuereifer bei der Sache war. Beim Rundgang durch den Tierpark hätten ihr die Lamas besonders gut gefallen, erzählte sie.

Um das Fest mit allen Angeboten stemmen zu können, konnten die Betreiber des Vogel- und Tierparks auf rund 40 Helfer bauen - zu einem großen Teil vom Trägerverein. "Viele haben sich eingebracht und geäußert, was sie zum Fest beitragen", berichtete der Vorsitzende Wolfram Frenzel, der zugleich die Tierpfleger für ihren großen Einsatz lobte.

Der Aufwand lohnte sich - viele Besucher unterstützten mit ihren Ausgaben den Park. Einige nahmen sogar eine vergleichsweise weite Anreise auf sich: Die dreijährige Philippa etwa war mit ihren Eltern aus Oberhausen an den Rand der Ohligser Heide gekommen - und schwärmte besonders von den Füchsen. "Hier im Vogelpark bin ich schon als Kind auf einer Klassenfahrt gewesen", erinnerte sich ihre Mutter. Große Erinnerungen an die Anlage habe sie jedoch nicht mehr gehabt, gab sie zu. Das ist jedoch auch wenig erstaunlich - schließlich hat sich in den letzten Jahren im Vogelpark einiges verändert.

Nach vielen anderen Gehegen hatten die Betreiber zuletzt die neue Ara-Anlage eröffnet. Die nächsten Arbeiten stehen kurz bevor: Ein Netz soll bald die Kranich-Anlage überspannen. Dafür muss ein Fachbetrieb ein tiefes Fundament für die Metallpfosten setzen. Zuvor hatten Bäume die Vögel am Davonfliegen gehindert - ehe diese natürliche Barriere einem Sturm zum Opfer fiel. Und auch das neue Vogelhaus ist in der Mache. "Die Elemente werden in Bayern vorgefertigt und voraussichtlich im Herbst eingebaut", sagte Wolfram Frenzel. Damit wird ein Relikt aus vergangenen Zeiten verschwunden sein - das Vogelhaus stammt aus dem Jahr 1982.

(ied)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort