Solingen Vogelpark ist Fass ohne Boden

Solingen · Im Ohligser Vogel- und Tierpark besteht eine lange Modernisierungsliste. Der neuerliche Zuschussantrag des Fördervereins in Höhe von 10 000 Euro trifft in der Bezirksvertretung aber auf wenig Gegenliebe.

Das Vereinshaus im Ohligser Vogel- und Tierpark wurde 1927 erbaut. Seit über 20 Jahren kann es nicht mehr genutzt werden. "Das Gebäude ist vollkommen marode und somit ohne Funktion für uns", sagt Herbert Wüstefeld, 1. Vorsitzender des Vereins "Freunde und Förderer Ohligser Vogelpark".

Versteckt zwischen Büschen und Bäumen und somit von den Tierparkbesuchern nicht einzusehen, dient es der Lagerung einzelner Geräte, die jedoch auch an anderer Stelle einen Platz finden würden. "Es muss abgerissen werden, denn die Grundfläche von 120 Quadratmetern könnten wir besser nutzen", erklärt Wüstefeld. Zudem sei der baufällige Zustand des Vereinsgebäudes eine Gefahr.

Doch für neue Projekte fehlt im Vogelpark wie so oft das Geld. Deshalb hat der Förderverein einen Zuschussantrag in Höhe von 10 000 Euro bei der Bezirksvertretung Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid gestellt. Dort stieß das Anliegen in der jüngsten Sitzung allerdings nicht auf viel Gegenliebe.

"Wir haben dem Vogelpark in der Vergangenheit schon etliche 1000 Euro zugebilligt", erklärte CDU-Fraktionssprecher Klaus Renneberg. Der neue Antrag erschließe sich ihm nicht. "Der Vogelpark scheint ein Fass ohne Boden zu sein." Ähnlich sah es Bernd Daniels (SPD). "Als wir beim letzten Mal einen Zuschuss gewährt haben, haben wir gesagt, dass uns der Verein erst sein Konzept vorstellen soll, bevor wir ihn weiter fördern."

Eine Argumentation, die Janett Heinrich nachvollziehen kann. "Selbstverständlich werden wir weitere Ausarbeitungen nachreichen und stehen der Bezirksvertretung im Sinne unserer Tiere bei Fragen jederzeit zur Verfügung", betont die leitende Tierpflegerin.

Gehege muss erneuert werden

Noch leben die Waschbären in unmittelbarer Nähe zur Luchsanlage. Das Gehege der fünf Tiere muss dringend modernisiert werden. "Wir möchten es abreißen, um die benachbarte Ziegenanlage zu vergrößern, die auch schon länger auf unserer Modernisierungsliste steht", erklärt Herbert Wüstefeld. Wenn die neue Waschbärenanlage fertig sei, könnten dort noch mehr Waschbären als bisher ein artgerechtes Zuhause finden.

Insgesamt koste die neue Anlage rund 20 000 Euro. Weitere Spenden für ihre Verwirklichung hat Wüstefeld von der Stadt-Sparkasse Solingen erbeten, die sich in der Vergangenheit bereits großzügig zeigte. "Außerdem haben Solinger Handwerker uns erneut ihre Unterstützung zugesagt, und wir würden uns sehr über die finanzielle Hilfe von weiteren Menschen freuen, denen etwas an der Modernisierung des Vogelparks liegt."

Wann das Vorhaben aber umgesetzt werden kann, ist ohne den Zuschuss der Bezirksvertretung fraglich. Eigentlich hatte die Waschbärenanlage bis zum Oktober fertig gestellt werden sollen.

(RP)
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