Solingen Völkers Themen stammen aus der Welt des Trivialen

Solingen · Die Kunsthalle Münster zeigt bis zum 19. Februar eine große Retrospektive des Bergischen Kunstpreisträgers.

 Cornelius Völker stellt aktuell in der Kunsthalle Münster aus.

Cornelius Völker stellt aktuell in der Kunsthalle Münster aus.

Foto: mit (Archiv)

Schon seit vielen Jahren gilt die Internationale Bergische Kunstausstellung in Solingen als ein Sprungbrett nicht nur nationaler, sondern auch internationaler Karrieren. Das erklärt, warum das Gros aller jährlichen Einreichungen in der Regel von Studierenden der Kunstakademie Düsseldorf kommt. Natürlich spielt aber auch der Kunstpreis eine Rolle, dessen Preisgeld die National-Bank in diesem Jahr auf 5000 Euro erhöht hat. 1999 erhielt der Maler Cornelius Völker von der Jury den Kunstpreis zuerkannt. Schon zwei Jahre zuvor waren Bilder des Düsseldorfers im Kunstmuseum in der Gruppenausstellung "Das banale Schöne" zu sehen. Und 1998 bereits erstmalig in der Bergischen Kunstausstellung.

 Der Umschlag des Bildbandes zur Ausstellung in Münster.

Der Umschlag des Bildbandes zur Ausstellung in Münster.

Foto: Schirmer/Mosel

Der 1965 in Kronach geborene Völker hat von 1989 bis 1995 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei den Professoren A.R. Penck und Dieter Krieg studiert. 1997 erhielt er das Max Ernst-Stipendium sowie den Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Düsseldorf. Nach zahlreichen Ausstellungserfolgen erhielt Völker 2005 eine Professur für Malerei an der Kunstakademie Münster. 2012 zeigte das Wuppertaler Von der Heydt-Museum eine erste umfangreiche Retrospektive des Malers.

Aktuell sind Bilder Völkers bis zum 19. Februar in der Kunsthalle Münster zu sehen. Die Ausstellung "About Painting" legt den Schwerpunkt auf Bilder aus den Jahren 2011 bis 2016. Zahlreiche neue Gemälde werden in der Kunsthalle erstmals gezeigt.

Seit fast 25 Jahren erkundet Cornelius Völker die Malerei in allen erdenklichen Spielarten. Seine Werke zeigen mit größter visueller Intensität, wie Malerei aus einer Spannung zwischen Abstraktion und Erkennbarkeit entsteht. Dabei spielt die Farbe eine entscheidende Rolle. Allerdings ist Völker kein abstrakter Maler. Er porträtiert leicht wiedererkennbare Dinge aus dem Alltag, denen gerade durch ihre Allgegenwärtigkeit ihre Bedeutsamkeit entzogen wurde. Gleichzeitig stellt er die Grenzen in Frage, was als ernsthafte Malerei definiert ist. Themen aus der Welt des Trivialen sind für Völker Hunde und Meerschweinchen, Teebeutel, Revolver, Pflaster, Bücherstapel, Flaschen, Badeschlappen, mit Marmelade bestrichene Brotscheiben, dickbäuchige Männer, Frauen und Mädchen, die Staubsauger vor sich her schieben oder Handtaschen tragen.

Begleitet wird die Ausstellung in der Kunsthalle Münster von einem opulenten Bildband aus dem Schirmer/Mosel Verlag: "About Painting", der die versammelten Werke vorstellt - in 118 vorzüglich gedruckten Farbtafeln und Texten unter anderen von Gail B. Kirkpatrick (Leiterin der Kunsthalle Münster), Robert Fleck, Gregor Hansen und Magdalena Kröner.

Der Schirmer/Mosel Verlag betreut bereits seit vielen Jahren das malerische und zeichnerische Werk von Cornelius Völker. Erschienen sind in dem Münchner Verlag die Bildbände "Malerei" (2004), "Meerschweinchen" (2009), "Malerei/Painting. Werke/Works 1990-2010" (2011) und - aus Anlass einer Ausstellung in der Kunsthalle Emden - der Band "Arbeiten auf Papier"(2015).

Cornelius Völker: "About Painting 2011-2016", 228 Seiten, 118 Farbtafeln, Schirmer/Mosel-Verlag München, 49,80 Euro.

(RP)
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