Firma aus Solingen Virtueller Rundgang statt Fotogalerie
Solingen · VirtualPro360 präsentiert Hotels, Restaurants sowie Läden in der Rundumsicht und bindet viele weitere Informationen in das maßgeschneiderte Angebot ein.
Ein Bild, weiß Pascal Clemens, sagt mehr als tausend Worte. Trotzdem ist er überzeugt: „In zwei Jahren wird es Fotogalerien auf den Webseiten nur noch als Unterstützung zur Detaildarstellung geben. Denn ein virtueller Rundgang sagt mehr als 1000 Bilder.“ Ein „Rundgang“ etwa durch das Hotel Wipperaue oder das Restaurant Mykonos. Durch das Möbelhaus Hahn oder die Praxis von Zahnarzt Dr. Gunnar Schaake. Sie finden sich im Portfolio von VirtualPro360. Auch das Tiki Kinderland zeigt die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten. Spezialisiert ist VirtualPro360 auf hochwertige Hotels und Ferienvillen.
Die Vermietung und der Verkauf von Ferienimmobilien waren das Metier von Pascal Clemens, bis er vor anderthalb Jahren das Potenzial der Rundum-Ansichten erkannte. „Das Konzept kommt aus dem Immobilienmarkt, ist aber nie richtig weiterentwickelt worden“, erläutert der gebürtige Düsseldorfer. „Eine Immobilie – Ferienhäuser und -wohnungen ausgenommen – verkauft sich heute von alleine.“ Möbel und Autos weniger. Vor allem der Tourismusmarkt ist stark umkämpft; bei Hotels ist die Konkurrenz riesig.
„Sie ziehen Traffic auf Ihre Seite, wenn Sie etwas anbieten, was andere nicht haben“, unterstreicht Clemens. „Der Einsatz eines virtuellen Rundgangs generiert für ein Hotel sechsmal schneller eine Direktbuchung als beim Einsatz von Fotogalerien.“ Auf der ITB in Berlin stellte er sein Start-up gerade Anbietern aus der Tourismusbranche vor und freut sich über positive Reaktionen. „Wir haben deutschlandweit mehrere Alleinstellungsmerkmale. Meines Wissens nach offeriert in der Bundesrepublik niemand außer uns aufs jeweilige Branding abgestimmte, für den Kunden maßgeschneiderte virtuelle Touren.“
VirtualPro360 macht den Rundgang durch multimediale Verknüpfungen zum Gesamterlebnis. Clemens: „Das kann man sich so vorstellen, als wenn der Leser eines Buches ein Foto sieht, das er berühren und als Video abspielen kann. Die Bearbeitung der HDR-Aufnahmen ist der schwierigste und komplizierteste Teil.“ Hier kommen verschiedene Computerprogramme zum Einsatz. Am Firmensitz in Aufderhöhe und im Büro in Hilden dreht sich alles um die Gestaltung der Menü- und Navigationsleisten, um die passende Musik sowie die Einbindung von Buchungstools und vieler anderer Informationen – vom Anfahrtsplan bis zur Verknüpfung mit Videos. Um das Ergebnis zu präsentieren, braucht der Kunde keine eigene Webseite. Ein Auftritt bei Facebook oder anderen sozialen Medien reicht.
„Gerade in der Gastronomie ist es eine Darstellung, mit der man sich hervorheben und mit geringem Aufwand sehr gute Ergebnisse erzielen kann“, sagt der Gründer. „Im Touristikbereich können Hotels substantielle Wettbewerbsvorteile erzielen. In den USA setzen Mövenpick und Best Western virtuelle Rundgänge mit großem Erfolg ein. Laut einer Studie sieht sich der deutsche Urlauber sieben verschiedene Hotels über Fotogalerien an, bevor er bucht. Mit einem virtuellen Rundgang sind es höchstens noch zwei. Und bei einer Befragung von Expedia hat über die Hälfte der Teilnehmer angegeben, dass sie die Hotelbilder im Nachhinein trügerisch fanden.“
Chancen rechnet sich Clemens aber auch bei weiteren Händlern aus. „In Solingen liegt beispielsweise das Potential des Hofgartens am Boden. Mit einem virtuellen Rundgang würde sich das Einkaufzentrum deutschlandweit von allen anderen absetzen.“
Was muss der VirtualPro360-Kunde investieren? „Es fängt bei 500 Euro an“, nennt der Geschäftsführer eine Hausnummer. „Bei der Präsentation eines Fünf-Sterne-Hotels können es je nach Größe bis zu 5000 Euro und mehr sein.“ Man biete auch ein Sorglospaket an, bei dem man sich um die Aktualisierung des Auftritts kümmere. Dazu gehöre der Austausch von Hotspots und Infopoints.
Was kommt als nächstes? Clemens: „In fünf Jahren werden die VR-Brillen gang und gäbe sein. Sie sind die Zukunft – neben Themen wie Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz) und Connectivity (Vernetzbarkeit).“ Und vorher? „Wir suchen noch Partner sowie Investoren und vergeben günstige Lizenzen. Außerdem würden wir gerne helfen, damit sich die Region national und international bestmöglich darstellen kann.“