Solingen Violettas Puppenbühne: Der Kasper lernte das Zählen

Solingen · Mucksmäuschenstill ist es, als die Musik einsetzt und sich langsam der Vorhang hebt. Die Kinder und Eltern im voll besetzten Puppentheater warten gespannt, was passiert.

Sie sind gekommen, um bei einem der Abenteuer dabei zu sein, die der Kasper mit seinen Freunden erlebt. Und da geht es ganz schön turbulent zu. Der Kasper hat nämlich übermorgen Geburtstag und soll zusammenzählen, wie viele Gäste er einladen möchte, damit die Großmutter genug Apfelkuchen backen kann. Dabei hat der Kasper allerdings ein Problem - er kann noch gar nicht zählen. Gut, dass ihm da die Kinder aus dem Publikum eifrig zur Seite standen und seine Fehler korrigierten. Trotzdem läuft einiges schief, bis der Kasper endlich Geburtstag feiern kann. Denn der Räuber stiehlt die Geldkassette der Großmutter und der Kasper malt aus Versehen die beste Tischdecke an. Doch schließlich stehen dem Kasper auch noch das Krokodil, seine beste Freundin Gretel und die kleine blaue Wolkenhexe bei, die ihm schließlich mit Hilfe eines Liedes das Zählen doch noch beibringt.

Die Kinder fieberten während des gesamten Stücks mit und riefen dem Kasper die richtigen Zahlen zu oder verrieten ihm, was der Räuber vorhatte. Es war das erste Mal, dass Wolfgang und Eva Wieden mit Violettas Puppenbühne das Stück "Wie der Kasper das Zählen lernte" in ihrem Atelier in den Güterhallen spielte. Dass so viele Kinder und Eltern gekommen sind, hat die beiden überrascht. "Ich dachte, bei dem Unwetter traut sich keiner raus", gibt Eva Wieden zu. Doch der Sturm und Regen hielt die Zuschauer nicht ab, einen gemütlichen Nachmittag mit dem Kasper zu verbringen. "Ich schreibe alle Stücke selbst", erklärt Eva Wieden. 20 hat Violettas Puppenbühne inzwischen im Repertoire. Dabei achtet Eva Wieden immer darauf, dass sich die Kinder in der Handlung wiederfinden können. "Ich möchte Anknüpfungspunkte schaffen", sagt sie. So auch mit dem Zählen, das der Kasper lernen muss. "Ich versuche, mit der Kasperfigur etwas anzusprechen, wo die Kinder gerade sind." Dabei ist es von Vorteil, dass die meisten Kinder bereits die Zahlen kennen. So können sie dem Kasper helfen.

Seit Anfang Mai spielt Violettas Puppenbühne zweimal im Monat ein Stück im Atelier in den Güterhallen. "Das ist ein sehr guter Standort, ein Publikumsmagnet", erklärt Eva Wieden, die das Atelier auch dazu nutzt, Figuren zu bauen und sich mit den anderen Künstlern auszutauschen. "Der Kontakt mit den Künstlern ist mir wichtig." Denn Eva Wieden möchte auch noch "bildnerisch andere Sachen machen", wie sie verrät. So wird sie sich in nächster Zeit mit dem Bauen von Masken beschäftigen.

(sue)
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