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Solingen Viele Höhscheider wollen Flüchtlingen helfen

Solingen · Das Interesse an der Informationsveranstaltung der Stadt zur Unterbringung von Flüchtlingen in der Schule und Turnhalle Zweigstraße war groß: Rund 150 Bürger kamen gestern Abend in die Gesamtschule Höhscheid, um sich über die geplante Unterbringung von rund 250 Menschen in ihrem Stadtteil zu informieren (wir berichteten). Um Hilfe anzubieten. Um Ideen oder Projekte für die Flüchtlinge vorzuschlagen.

Und dabei wurde schnell eines klar: Die große Mehrheit der Besucher wird die Flüchtlinge in ihrem Stadtteil mit offenen Armen willkommen heißen. "Wir sollten diese Menschen, die als Fremde kommen, nicht Fremde sein lassen. Dabei kann jeder seine Fähigkeiten einbringen", sagte ein Anwohner. Verschiedene Initiativen, darunter auch die Bewohnerselbstverwaltung der benachbarten Siedlung Weeger Hof oder die Awo, sagten ihre Unterstützung zu.

Dabei wird es, bis die Flüchtlinge Schule und Turnhalle beziehen, doch noch etwas dauern: Gestern Nachmittag, erläuterte Oberbürgermeister Norbert Feith, habe ihn die Bezirksregierung darüber informiert, dass zunächst eine Zeltstadt in Duisburg in Betrieb genommen werde. "Wir gehen davon aus, dass die Flüchtlinge statt kommenden Mittwoch nächste oder übernächste Woche eintreffen." Und dazu hatten die Bürger viele Fragen; ganz praktische wie nach der Einrichtung einer Kleiderkammer, nach der Schulpflicht der Kinder oder Freizeitmöglichkeiten. Und auch nach der Sicherheit: Für Flüchtlinge auf der einen Seite, aber auch für direkte Anwohner, die Anschläge fürchten. "Zwei bis drei Sicherheitsleute werden immer vor Ort sein, wir stehen in enger Verbindung zum Staatsschutz", betonte Jürgen Albermann, Leiter des Stadtdienstes Soziales.

Schule und Turnhalle sind bereits hergerichtet: Pro Klassenraum sollen neun bis zwölf Menschen unterkommen, Feldbetten und Schränke wurden aufgestellt. Weil die Kapazitäten der Landeserstaufnahme-Einrichtungen ausgeschöpft sind, wird auch die Registrierung und erste ärztliche Versorgung in Solingen erfolgen - und zwar bevor die Flüchtlinge die Schule beziehen, so Sozialdezernent Robert Krumbein. Derzeit geht die Stadt davon aus, dass die Flüchtlinge sechs Monate in der Zweigstraße bleiben. "Genauere Informationen haben wir nicht", erklärt Krumbein.

(mxh)
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