Bergisches Land Viele grüne Pläne für Solingen

Solingen · Der Masterplan Grünes Städtedreieck wurde vorgestellt. Weil Solingen, Wuppertal und Remscheid an einem Strang ziehen, gibt es Fördermittel von den Wirtschaftsministerien in Land und Bund.

 Blick auf Solingen vom Theegartener Kopf - der Aussichtspunkt soll aufgewertet werden.

Blick auf Solingen vom Theegartener Kopf - der Aussichtspunkt soll aufgewertet werden.

Foto: Radtke, Guido (gra)

"Da haben Sie für die nächsten zehn Jahre und länger etwas zu tun", sagte Dr. Carlo W. Becker, als im Botanischen Garten in Wuppertal der "Masterplan Grünes Städtedreieck" vorgestellt wurde. Becker, Gesellschafter der bgmr Landschaftsarchitekten aus Berlin, begleitete das im Mai 2017 gestartete Projekt, das anfangs den Arbeitstitel "Regionale Entwicklungsbänder ehemalige Bahntrassen" trug.

Aber es geht um viel mehr als um die bei Radfahrern und Spaziergängern beliebten Trassen. Sie zu verknüpfen und weitere Angebote zu schaffen ("Bewegungsräume und aktive Mobilität"), ist nur eines von drei großen Themenfeldern des Masterplans. Die beiden anderen heißen "Topographie und Landschaft" sowie "Stadtgrün und grau-grüne Infrastruktur".

Einige Beispiele aus der Klingenstadt: Beim Punkt Topographie und Landschaft geht es unter anderem um den Überflutungsschutz und die Wiederbelebung von Fließgewässern. Dabei hat man speziell den Baverter Bach, den Erbenhäuschener Bach, den Krausener Bach sowie den Papiermühler Bach im Blick. Ebenfalls unter Topographie fällt die Aufwertung von Aussichtspunkten - in Solingen etwa am Theegartener Kopf. Auch "durchgängige Wupperradwege" und ein neues Gebäude für die Biologische Station Mittlere Wupper "mit zentraler Lage in der Region" stehen auf der Liste. Die Biostation hat ihren Sitz noch am Botanischen Garten.

Unter "Stadtgrün und Infrastruktur" gehören die Entsiegelung von Parkplätzen bei Schloss Burg, die Schaffung von Streuobstwiesen und die "Weiterentwicklung des Kinderspielplatzes Bärenloch zu einer Freizeitanlage mit regionaler Bedeutung". Der Bismarckplatz soll zum "multifunktionalen Wassererlebnisplatz" werden - "hinsichtlich der Überflutungs- und Hitzevorsorge." Als Schlüsselprojekt gilt auch die Sanierung des Botanischen Gartens. Die Gewächshäuser sollen erhalten und in Zusammenarbeit mit Klinikum und Hospiz neue therapeutische Angebote gemacht werden. Auch die "Straßengrünoffensive" geht weiter. In Solingen wurden unter anderem am Frankfurter Damm Samen ausgebracht.

Nicht weit von der Straße und vom Botanischen Garten entfernt soll es ein Pilotprojekt geben: Mit dem alten Walder Bahnhof ist Solingen auch beim Themenfeld "Bewegungsräume und aktive Mobilität" vertreten. Der Bahnhof soll neu genutzt, das Areal an der Korkenziehertrasse "unter funktionalen, gestalterischen und ökologischen Gesichtspunkten" verbessert werden.

Uta Schneider von der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft erwartet, dass sich die Räte der drei bergischen Großstädte im Herbst oder Winter mit dem Masterplan auseinandersetzen. Weil Solingen, Wuppertal und Remscheid an einem Strang ziehen, gibt es Fördermittel von den Wirtschaftsministerien in Land und Bund.

(RP)
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