Solingen Viel Leben im Haus

Solingen · Das Evangelische Altenzentrum Ohligs hat eine Bäderabteilung samt Schwimmbad im Haus, das sowohl von Kindern als auch von auswärtigen Senioren gerne genutzt wird.

Seit vier Jahren lebt Josef Schneider im Evangelischen Altenzentrum Ohligs, und zwar ganz bewusst. "Ich habe mir vorher jedes Heim angeguckt, und hier haben mir die Unterbringung und die Schwestern am besten gefallen", sagt der 85-Jährige schelmisch lächelnd. 50 Jahre hat er am Central gewohnt. 30 Jahre war der gelernte Konditor als Busfahrer bei den Solinger Stadtwerken tätig. Sein Tagesprogramm ist immer noch gut gefüllt. "Wir haben gerade in unserer Männerrunde Skat gespielt", berichtet Schneider, der zugleich Vorsitzender des Heimbeirates ist.

Einen Schrank, Couch und Bilder hat er sich mitgebracht. Das Zimmer selbst besitzt einen begehbaren Kleiderschrank. Auf dem Balkon mit Blick auf eine große Rasenfläche stehen Blumen. "Die bringen mir die Kinder immer mit. Aber ich habe früher auch öfters in einem Kleingartenbetrieb an der Foche ausgeholfen."

60 Zimmer in dem Altenheim haben einen Balkon, dessen Räume schon etwas in die Jahre gekommen sind. Der Fassade täte ebenfalls eine Auffrischung gut. "Wir wollen umbauen, aber es steht noch nicht fest, wann", berichtet Bruni Tremel-Weidenfeld. Dies müssten die drei Gesellschafter des Altenzentrums — die evangelische Kirchengemeinde, der evangelische Kirchenkreis sowie die Altenstiftung der Stadt-Sparkasse Solingen — entscheiden.

Tremel-Weidenfeld arbeitet seit 18 Jahren in dem Altenheim an der Uhlandstraße. Nach einer schlechten Prüfung durch die Heimaufsicht vor zwei Jahren übernahm sie die Pflegedienstleitung und stellvertretende Heimleitung. "Die anschließenden Prüfungen sind alle gut ausgefallen", sagt sie. Das bestätigt Corina Pfohl-Steilen. Die 43-Jährige berät das Haus seit 2008 in Sachen Qualitätsmanagement.

Zurzeit verfügt das Heim über 71 Einzel- und 73 Doppelzimmer, verteilt auf drei Etagen und sechs Wohnbereiche. Nur die Einzelzimmer haben ein eigenes Bad. Für die Bewohner der Doppelzimmer gibt es ein gemeinsames Bad auf der Etage. "Nach dem Umbau werden wir 19 Doppel- und etwa 100 Einzelzimmer haben", erklärt Tremel-Weidenfeld. Dafür werde der Verwaltungstrakt an der Uhlandstraße aufgestockt. Belegungsprobleme habe das Heim nicht.

Die eigene Bäderabteilung inklusive fünf mal zehn Meter großem Schwimmbecken lockt nicht nur Senioren aus den umliegenden betreuten Wohnungen an, sondern auch Kinder. "Etwa 30 Gruppen nutzen jede Woche das Schwimmbad", berichtet Günther Raaf, der die Bäderabteilung samt Physiotherapie leitet. Auch öffentliches Schwimmen werde angeboten.

Für Stimmung auf den Etagen sorgen zudem die Jungen und Mädchen der Kindertagesstätte "Pusteblume" sowie der nahe gelegenen Grundschule Uhlandstraße, die den Senioren regelmäßig Besuch abstatten. "Das kommt auf beiden Seiten immer sehr gut an", berichtet Bruni Tremel-Weidenfeld.

(RP)
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