Kommentar Verräterische Sprache

Um eines gleich deutlich zu sagen: An dieser Stelle geht es weder um Flüchtlingsunterkünfte, noch ist die Politik der Bundesregierung in der Flüchtlingskrise das Thema.

Worüber man allerdings sprechen muss, ist die Sprache, derer sich die Autoren der "Infobriefe" bedienen. Wer lediglich ein einziges Mal das zweifelhafte Vergnügen hatte, in rechtsradikalen Schriften zu blättern, kann nämlich nur zu einem Schluss kommen: Die Verfasser der "Infobriefe" bedienen sich genau jener verräterischen Sprache, die von Rechtsradikalen benutzt wird. Da ist von "illegalen Einwanderern" die Rede, die in einer Art "Invasion" kommen und von einer "verantwortungslosen Clique aus Politik und Wirtschaft", die das alles angeblich in Szene setzt. Wenn's nicht so gefährlich wäre, müsste man fast lachen. Am Schrodtberg läuft die Generalprobe für den Untergang des Abendlandes? Zu lachen gibt es in Wirklichkeit aber rein gar nichts. Denn solche Verlautbarungen wie in den Schrodtberger "Infobriefen" haben das Zeug, das Klima in der Stadt nachhaltig zu vergiften.

In einem " Infobrief" heißt es, man müsse aufpassen, dass man nicht von Leuten unterwandert werde, die am Ende der Initiative schaden. Mit Verlaub: Vor wem haben die Autoren da denn Angst? Sie selbst haben ihrem Anliegen für Naturschutz doch bereits den größten Schaden zugefügt.

Es ist wirklich höchste Zeit, dass sich die Mitglieder der Initiative, die anders denken als die Autoren der Internet-Pamphlete, von diesen - ohne wenn und aber - distanzieren.

(RP)
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