Beim Abschiedsabend der Köche aus Roses, zu dem Thosten Steinhaus in sein Restaurant an der Bahnhofsstraße geladen hatte, herrschte allgemeine Zufriedenheit, bisweilen sogar Begeisterung — auch auf spanischer Seite. Von einer "wahnsinnig bereichernden Erfahrung" sprach der Maler Joan Comella, der in der Galerie Gecko ausgestellt hatte und immerhin drei seiner Werke verkaufte. Die vielen Begegnungen, die er in so kurzer Zeit in Solingen machte, würden sicher auch in künftige Werke einfließen und er könne sich gut vorstellen bald wiederzukommen.

Das konnten auch viele der Köche. Von einzelnen war zu hören, dass sie für einen Urlaub mit ihren Familien zurückkehren wollten. "Alle haben in dieser Woche viel gelernt", sagte die für Tourismus zuständige Stadträtin Montserrat Mindan aus Roses und danke dem Solinger Unternehmer Egon Evertz für seine Vermittlung .

Die deutsch-spanische Zusammenarbeit sei nicht nur am Herd professionell gelaufen" — "Solingen spricht nun über Roses und weiß, wo wir uns befinden." Erste Buchungen für "Solingens Strand am Mittelmeer" hat es schon gegeben. Irmlinde Rüdiger von der Chorgemeinschaft Aufderhöhe, die in diesem Jahr 120-jähriges Bestehen feiert, kündigte an, im Mai 2013 mit 70 Sängern den Küstenort besuchen zu wollen.

Eine offizielle Städtepartnerschaft ist es nicht. Doch bestand Einigkeit darin, dass beide Seiten von dem Austausch profitieren. Projektleiter Thomas Spieker aus Roses bekräftigte seine Absicht, jedem Solinger Touristen Vorzugskonditionen anzubieten. Dazu soll ein Roses-Pass nur für Solinger erstellt werden, der etwa Gratisofferten in Restaurants oder Preisnachlässe in Museen enthält. Auch soll es günstige Angebote für Schul- und Seniorenreisen geben.

"Schade, dass es vorbei ist", sagte Michaela Solbach vom Restaurant Florian, und Rainer Niggemann vom gleichnamigen Restaurant in Burg formulierte es so: "Deutsche und spanische Köche trennen Welten, doch haben wir uns kulinarisch ineinander verliebt. Die Gäste fanden es toll, und wir hatten einen Heidenspaß."