Geplante Veloroute in Solingen Senioren wollen Parkplätze behalten
Solingen · Der Seniorenbeirat will in seiner kommenden Sitzung einen Appell veröffentlichen, der den Bedürfnissen älterer Menschen bei Planung des Fahrradweges Rechnung trägt.
Der Seniorenbeirat meldet sich jetzt in der Diskussion um den möglichen Streckenverlauf der geplanten Veloroute 2 zu Wort. Die Mitglieder wollen einen Appell verabschieden, mit dem darauf gedrängt wird, dass bei der Planung „den berechtigten Belangen der Senioren“ Rechnung getragen werde.
In diesem Zusammenhang wird kritisiert, dass an der Strecke der Veloroute 2 zwischen Solingen-Mitte und Ohligs rund 200 Parkplätze wegfallen könnten. „Das führt im Bereich Merscheid zu erheblichen Einschränkungen für die Senioren und Anwohnern mit Behinderungen“, heißt es in dem Appell, der in der kommenden Sitzung des Seniorenbeirats am Mittwoch, 15. November, verabschiedet werden soll.
An der Strecke befänden sich Arztpraxen, physiotherapeutische Praxen und Apotheken, die wegen der wegfallenden Parkplätze nicht mehr angefahren werden lämmtem. „Und natürlich wohnen dort auch Senioren, die auf Pflegedienste angewiesen sind“, heißt es. Zu überlegen sei, ob es für die Pflegedienste zumutbar sei, in den Seitenstraßen zu parken. Denn das bedeute für die Pflegedienste einen zeitlichen Mehraufwand. „Hat man das bei der Planung der Veloroute berücksichtigt?“
Die Veloroute 2 soll die Stadtteile Innenstadt und Ohligs auf einer fahrradfreundlich ausgebauten Strecke miteinander verbinden. Über ihren Verlauf hatte es über Monate hinweg teils erbitterten Streit gegeben. Anfang September rang sich die Politik schließlich zu einer Einigung durch: Die Stadtverwaltung prüft derzeit zwei Möglichkeiten. Rot-Grün und die Verwaltung hatten einen Verlauf über die Hauptverkehrsstraßen Kamper Straße, Merscheider Straße, Beethovenstraße und Kronprinzenstraße vorgeschlagen (die so genannte Mittelvariante).
Zum anderen soll nach dem Willen von CDU, FDP und BfS/ABI im Bereich der Merscheider Straße auch ein Verlauf über Nebenstraßen untersucht werden. Damit wurde vor allem dem Wunsch von CDU und FDP sowie von Geschäftsleuten und Anwohnern entsprochen, die bei einem vollständigen Verlauf auf der „Mittelvariante“ den Wegfall zahlreicher Parkplätze befürchten.
Solingens OB Tim Kurzbach (SPD) hatte in diesem Zusammenhang betont, dass zwar über eine Veloroute diskutiert werde, es aber um mehr gehe: „Auf der Merscheider Straße und der Beethovenstraße ist die Fahrbahn in einem schlechten Zustand. Vele Ampeln sind kaputt. Für die Sanierung brauchen wir einen Landeszuschuss. Den gibt es nur, wenn wir einen Radweg einplanen.“