Solingen Verfolgte Kunst: Anliegen nach Berlin tragen

Solingen · Reiner Deutschmann ist zuversichtlich, dass sich der Bundestag bald mit dem Zentrum für Verfolgte Künste befassen wird. Der kulturpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion nahm sich am Dienstag viel Zeit, um sich die Sammlungen im Kunstmuseum Solingen anzusehen.

Am Ende befand der Politiker aus dem sächsischen Kamnitz: "Es war eine richtige Entscheidung, nach Solingen zu kommen." Besonders gut gefallen habe ihm die Querverbindung zwischen den verfolgten Künstlern und den Literaten, so wie sie in der Ausstellung im Kunstmuseum deutlich werde.

Für Reiner Deutschmann, der über den Solinger FDP-Politiker und Kulturausschussvorsitzenden Rainer Villwock nach Solingen kam, ist klar, dass er sich im Bundestag für ein Zentrum für verfolgte Künste engagieren wird. Grundlage für die Beratung in Berlin wird eine Expertise sein, die der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages derzeit mit Hilfe von Unterlagen aus Solingen erstellt.

"In den Köpfen einiger Abgeordneter ist das Thema bereits", erklärte Reiner Deutschmann gestern im Anschluss an seine Besichtigung, an der zu Beginn auch Stadtdirektor Hartmut Hoferichter teilgenommen hatte.

Aus welchen Töpfen möglicherweise eine finanzielle Förderung kommen könnte, weiß er derzeit nicht. Museumsdirektor Dr. Rolf Jessewitsch und der Vorsitzende der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, Hajo Jahn, die den Gast empfangen hatten, hoffen, dass bis zum Jahresende eine Entscheidung über die Zukunft des Zentrums gefallen ist.

Drei mögliche Standorte

Kulturausschussvorsitzender Rainer Villwock ist davon überzeugt, dass es ein Zentrum für verfolgte Künste geben wird. Dass der Standort Solingen sein wird, daran müsse noch gearbeitet werden.

Seit vergangener Woche gebe es einen dritten möglichen Standort, der sowohl räumlich als auch finanziell gut ausgestattet sei, fügte Dr. Rolf Jessewitsch an. Dort warte man nur darauf, "dass Solingen seine Chance verpasst". Wo diese Standorte sind, darüber wolle sich der Landschaftsverband ganz bewusst nicht äußern, so Jessewitsch.

(RP)
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