Anwohner haben noch viele Fragen Politische Diskussion um neue Veloroute gewinnt an Fahrt
Solingen · Die SPD will Bürger stärker beteiligen. CDU und FDP wollen neuen Vorschlag machen. Grüne präferieren weiter Merscheider Straße und Beethovenstraße.
Geht es nach der Solinger SPD, werden vor der Festlegung auf einen Verlauf einer neuen Veloroute von Ohligs nach Mitte die Anwohner stärker miteinbezogen. Deshalb will die SPD einer Verschiebung der Entscheidung im Planungsausschuss nicht im Wege stehen. Dies hat die Vorsitzende der SPD im Rat, Iris Preuß-Buchholz am Donnerstag erklärt, nachdem es zuletzt ein Treffen mit Verantwortlichen des Autohauses Keitz gegeben hatte.
Deren Unternehmen liegt an der Merscheider Straße und damit an einer jener Straßen, die bislang als aussichtsreichste Variante für den Verlauf der zukünftigen Veloroute gelten. Doch die Strecke über die Merscheider Straße und die Beethovenstraße stößt längst nicht bei allen auf Begeisterung. So gab es bereits kritische Stimmen aus der CDU. Und auch bei manchen Anliegern der zwei Straßen hält sich die Begeisterung in Grenzen, fürchten sie doch einen Wegfall von Parkplätzen sowie erhebliche Nachteile für Autofahrer.
Bedenken, denen die SPD nun Rechnung tragen will. „Die Menschen haben noch Fragen“, sagte SPD-Fraktionschefin Preuß-Buchholz. Zwar sei die „Mobilitätswende dringend“ erforderlich. Aber diese könne nur erfolgreich sein, wenn sie im Konsens umgesetzt werde. Sarum sei es nötig, dass Planer und Politik auf Unsicherheiten eingingen. Preuß-Buchholz: „Die SPD legt Wert auf die Zweistufigkeit des Verfahrens. Wenn wir die Feinplanung beschließen, ist das auf keinen Fall die Freigabe zum Baustart. Erst wenn die Fragen beantwortet werden, kann der Auftrag erfolgen.“
Gleichzeitig unterstrich die Sozialdemokratin aber auch die Chancen, die ihrer Meinung nach in einem Umbau des Straßennetzes liegen. Diese dürften nicht verpasst werden, hieß es bei den Sozialdemokraten, nachdem sich die Fraktion am Mittwoch mit Planungsdezernent Andreas Budde getroffen hatte.
Denn immerhin, so Iris Preuß-Buchholz, winkten Fördermittel, um „auf einen Schlag sechs Kilometer Hauptachse zu erneuern – inklusive Ampeln und Haltestellen“. Unter anderem könne so der Verkehrsfluss auf der Merscheider Straße und der Beethovenstraße beschleunigt werden, was zu einem besseren Miteinander aller Verkehrsteilnehmer führe.
Derweil kündigten CDU und FDP am Donnerstag an, in der kommenden Woche gemeinsam „eine Alternative zur derzeit diskutierten Lösung über die Kamper Straße, Merscheider Straße und Beethovenstraße“ vorschlagen zu wollen. Diese Alternative solle dann zeitnah in die zuständigen städtischen Gremien eingebracht werden, so die beiden Fraktionsvorsitzenden Daniel Flemm (CDU) und Jürgen Albermann (FDP).
Die Grünen wiederum präferieren weiter die Veloroute über Beethoven- und Merscheider Straße. „Es wird Zeit, dass wir eine Mehrheit dafür haben“, sagte Ratsmitglied Finn Grimsehl-Schmitz bei einer Diskussionsveranstaltung seiner Partei am Dienstagabend im „Monkeys“. Dort sprach sich auch Dezernent Budde noch einmal für die Variante Merscheider Straße / Beethovenstraße aus. Probleme etwa mit wegfallenden Parkplätzen seien lösbar, so der Dezernent. Neben der Strecke Merscheider Straße / Beethovenstraße gibt es bislang noch zwei andere Varianten entlang der Viehbachtalstraße und durchs Lochbachtal.