Solingen Vandalismus in Kita Hasselstraße: Waren Jugendliche die Täter?

Solingen · Eigentlich müsste in der Kindertagesstätte Hasselstraße gleich der Kochkurs beginnen – wie jeden Dienstag. Aber heute ist alles anders: keine Kinder und auch kein Kochen für die Kleinen. Denn nachdem am Wochenende Vandalen die Kita im Schatten der Hochhäuser an der Hasseldelle heimgesucht hatten (wir berichteten), sind Kindergarten-Leiterin Ursula Speckamp und ihre Kolleginnen einzig und allein damit beschäftigt, die gröbsten Spuren der sinnlosen Zerstörungswut wieder zu beseitigen.

Eigentlich müsste in der Kindertagesstätte Hasselstraße gleich der Kochkurs beginnen — wie jeden Dienstag. Aber heute ist alles anders: keine Kinder und auch kein Kochen für die Kleinen. Denn nachdem am Wochenende Vandalen die Kita im Schatten der Hochhäuser an der Hasseldelle heimgesucht hatten (wir berichteten), sind Kindergarten-Leiterin Ursula Speckamp und ihre Kolleginnen einzig und allein damit beschäftigt, die gröbsten Spuren der sinnlosen Zerstörungswut wieder zu beseitigen.

In der Nacht zu Samstag waren bislang Unbekannte durch ein Oberlicht eingestiegen, hatten Computer sowie Laptops gestohlen und dazu die ganze Kita verwüstet. Auch die Vorratskammer stellten die Täter auf den Kopf. "Als ich Samstagmorgen hierherkam, waren der Fußboden und die Wände mit Nudeln, Ketchup, Eiern und Farbe beschmiert", berichtet Ursula Speckamp, die einfach "nur wütend ist".

Und auch jetzt, nach stundenlangem Aufräumen, finden sich immer noch Reste der nächtlichen Randale. Einige Anziehsachen der Mädchen und Jungen sind völlig verdreckt — kein Mensch weiß, ob die Flecken je wieder herausgehen. Farbe bedeckt weiter den Fußboden, und Eigelb klebt an den Wänden — nein, an einen Kochkurs ist heute wirklich nicht zu denken.

Kinder aus 14 Nationen

"Allein an Lebensmitteln ist ein Schaden von 600 Euro entstanden", hat Kita-Leiterin Speckamp schon überschlagen. Doch das ist nicht das Schlimmste. "Wie kann man den Kindern nur so etwas antun?", fragt zum Beispiel Speckamps Kollegin Malgorzata Krenz, die gerade dabei ist, einen Gruppenraum wieder auf Vordermann zu bringen. Alle 85 Kinder aus 14 Nationen blieben gestern zu Hause, was dazu führte, dass sich am Vormittag in dem kleinen Gärtchen hinter der Kita eine gespenstische Stille ausbreitete.

Dort, wo sonst die Kleinen spielen, erinnern noch Farb-Fußspuren an die Täter. Doch die verlaufen sich irgendwo in Richtung Haseldelle, ein Viertel, das schon öfter für negative Schlagzeilen sorgte. "Dabei leben die meisten Menschen hier friedlich miteinander", sagt Ursula Speckamp, die hofft, das die Vandalen schnell gefasst werden.

Immer mal wieder lungerten in der Vergangenheit Jugendliche in der Nähe der Kita, die ab August — unabhängig von der Attacke vom Wochenende — ausgebaut wird. Ob die Jugendlichen hinter der Tat stecken, steht aber noch nicht fest. Die Polizei setzte gam Dienstag ihre Ermittlungen fort.

(RP)
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