Solingen Unternehmen werben um Nachwuchs

Solingen · Beim achten Bergischen Bewerberdating wurden 720 Ausbildungsplätze von 53 Firmen angeboten.

Der Beruf ist anspruchsvoll, die angehenden Zerspanungstechniker Fachrichtung Schleiftechnik müssen später einmal "im tausendstel Millimeterbereich arbeiten können", sagt Daniel Rautenbach, Chef der Meyer + Dörner Räumwerkzeuge GmbH. Doch einen Jugendlichen für diesen Bereich zu begeistern, sei nicht leicht. "Die Spezialisierung ist nicht gerade sehr spektakulär", sagt Rautenbach mit Blick auf diesen Ausbildungsberuf, "zudem haben wir es als kleines Unternehmen schwerer als große, diesen Ausbildungsplatz besetzen zu können".

Daniel Rautenbach - zum Unternehmensverbund gehören noch die Firmen Glätzer und Knieps - lässt indes nichts unversucht, damit dieser Ausbildungsplatz im Sommer dieses Jahres besetzt werden kann. Beim achten Bergischen Bewerberdating gestern in den Räumen der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Wuppertal führte er einige Gespräche mit Jugendlichen, die dort mit ihren Bewerbungsmappen aufschlugen. "Pünktlich, fleißig und zuverlässig sollten die Jugendlichen sein, die bei Meyer + Dörner eine Ausbildung beginnen wollen", sagt Rautenbach zu den Primärvoraussetzungen.

Insgesamt 720 freie Ausbildungsplätze für dieses Jahr von 53 Unternehmen aus Industrie, Handel, Dienstleistung, Handwerk und der Gesundheitsbranche wurden gestern beim achten Bergischen Bewerberdating von Firmen aus Solingen, Wuppertal und Remscheid angeboten. Obwohl sich erst gegen 9.30 Uhr die Türen der IHK öffneten, standen schon weit zuvor Jugendliche vor dem IHK-Gebäude. "Die IHK wurde von den Jugendlichen regelrecht gestürmt", so Carmen Bartl-Zorn, die für den Bereich Aus- und Weiterbildung bei der IHK zuständig ist.

Gemeinsam mit der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal und den Jobcentern aus den drei Bergischen Großstädten, überdies der Kreishandwerkerschaft Wuppertal wurde die achte Auflage der Veranstaltung organisiert. "Viele Firmen beteiligen sich zum wiederholten Mal. Und aus der Vergangenheit wissen wir, dass so etliche Ausbildungsverhältnisse zustande gekommen sind", erklärt Bartl-Zorn.

Mit von der Partie aus Solingen waren neben Meyer + Dörner auch die Stadtwerke. "Der kaufmännische Bereich ist deutlich stärker nachgefragt als der gewerbliche", so der Eindruck von Karoline Jemiola von der Personalentwicklung der Stadtwerke. Gestern warb sie speziell für eine Ausbildung zum Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik und für Vermessungstechnik. "Diese zwei Stellen sind noch unbesetzt", sagt Jemiola. Insgesamt rund zehn Auszubildende wollen die Stadtwerke im Sommer einstellen.

Auch beim Verpackungsspezialisten Brangs + Heinrich ist der kaufmännische Bereich kein Sorgenkind. "Da sind wir mit der Besetzung fast durch", sagt Ausbildungsleiter Peter Knöppke. Gesucht werden aber derzeit noch zwei Jugendliche, die den Beruf des Fachlageristen erlernen wollen. Ein guter Hauptschulabschluss sei hier für die zwei- beziehungsweise dreijährige Ausbildung Voraussetzung.

Die Stadt-Sparkasse (Bankkaufleute/Informatikkaufmann/-frau) und Tiki Kinderland (Veranstaltungskaufmann/-frau) sowie die Debeka Krankenversicherung (Kaufmann/-frau für Versicherungen/Finanzen) beteiligten sich aus Solingen überdies am achten Bergischen Bewerberdating und trugen damit ebenfalls zum Angebot der gesamten Bandbreite kaufmännischer und gewerblich-technischer Ausbildungsberufe bei.

Und für Daniel Rautenbach von Meyer + Dörner war gestern klar: "Sollte ich für dieses Jahr keinen geeigneten Auszubildenden finden, versuche ich es im nächsten Jahr noch einmal."

(uwv)
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