Solinger Unternehmen blickt zufrieden auf 2021 Zwilling erzielt 2021 erneut Rekordumsatz

Solingen · Auch im zweiten Pandemie-Jahr konnte das Solinger Unternehmen seinen Umsatz steigen. Der höhere Stellenwert des Kochens zu Hause in der Corona-Zeit könnte Zwilling dabei zugute gekommen sein.

 Der im vergangenen Jahr neu eröffnete Zwilling-Shop an der Grünewalder Straße präsentiert die Schneid- und Küchenwaren des Unternehmens auf 380 Quadratmetern.

Der im vergangenen Jahr neu eröffnete Zwilling-Shop an der Grünewalder Straße präsentiert die Schneid- und Küchenwaren des Unternehmens auf 380 Quadratmetern.

Foto: Peter Meuter

Vor einem Jahr freute sich Zwilling über eine gute Bilanz trotz Corona-Pandemie. Damals blickte man jedoch mit gedrückter Stimmung auf das laufende Geschäftsjahr. Wegen der anhaltenden Pandemie-Auswirkungen erwarteten die Verantwortlichen einen Umsatzrückgang. „Die Unsicherheiten bleiben“, sagte ein Vorstandssprecher der Neusser Werhahn-Gruppe, zu der Zwilling gehört, damals gegenüber unserer Redaktion. Nun jedoch meldet das Unternehmen für 2021 einen Rekordumsatz von 874 Millionen Euro. Das sei ein Plus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gegenüber 2019 – und somit der Zeit vor Corona – sei der Umsatz sogar um insgesamt 36 Prozent gewachsen.

Das Unternehmen mit Sitz in Solingen führt den Erfolg vor allem auf den Online-Handel zurück. Die Geschäfte im Internet machten Zwilling zufolge 40 Prozent des Umsatzes aus dem vergangenen Jahr aus. „Gerade in Asien und Amerika gibt es eine viel stärkere Online-Affinität als bei uns“, erklärt ein Sprecher dazu gegenüber unserer Redaktion. Deswegen komme dem Unternehmen zugute, „dass die digitale Transformation bereits vor einigen Jahren mit Nachdruck angestoßen wurde“, so der Sprecher. „Dies wird uns auch nach Corona nachhaltig stärken.“

Wohl auch durch Kampagnen im Internet konnte Zwilling beispielsweise in China wichtige Erfolge erzielen. Dort erreichte eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Schauspieler und Sänger Xiao Zhan auf der Plattform Weibo, die als chinesisches Twitter gilt, eine große Nutzerschaft. Der Markt vor Ort sei 2021 zweistellig gewachsen, wie das Unternehmen mitteilt.

Auch in den USA und in Deutschland hätte digitales Marketing zu mehr als einer Milliarde Kundenkontakten geführt, so Zwilling. Dazu zähle die Kampagne „Live every meal“ in den USA, die den Wert vom gemeinen Kochen in der eigenen Küche in den Vordergrund stellt. „Kochen und Essen sind soziale Erlebnisse, deren Bedeutung schon immer groß war und besonders in den letzten beiden Jahren zugenommen hat“, sagt der Vorstand Marketing und Vertrieb, Helmar Hipp, dazu. Die Marken von Zwilling Küche würden deshalb zunehmend auf Emotionen ausgerichtet dargestellt. Gerade in der Corona-Zeit sei der Stellenwert der eigenen Küche gestiegen. Davon hatte Zwilling schon im vergangenen Jahr profitiert.

Auch der europäische Markt habe sich 2021 positiv entwickelt, so das Unternehmen. Der Anteil des europäischen Geschäfts am Gesamtumsatz liege bei 33 Prozent. Besonders in Skandinavien, Großbritannien, Frankreich, Italien, der Türkei und den Beneluxstaaten habe man ein Plus verzeichnet. Auch hier kam das Wachstum vor allem über die Vertriebskanäle im Internet, wie der Europa-Director Volker Herrmann sagt. „Durch Content-Optimierung und länderspezifisches Endkunden-Marketing konnte der Umsatz der europäischen Online-Markenshops sogar verdreifacht werden.“ Dadurch sei das durch die Pandemie weggebrochene Touristen-Geschäft ausgeglichen worden.

Trotz des Online-Wachstums setze Zwilling weiterhin auch auf den stationären Handel. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen neue Shops eröffnet – unter anderem in Dänemark, Italien, der Türkei sowie in Amerika und Asien. Weitere Shops weltweit sollen in den kommenden Jahren folgen. „Unsere Multichannel-Strategie geht auf“, sagt Zwillings-Vorstandssprecher Erich Schiffers über das zurückliegende Geschäftsjahr. Dabei räumt er ein: „Wir können die künftige Konsumneigung der Privathaushalte nicht vorhersagen, ebenso wenig die Inflationseffekte oder die weitere Corona-Entwicklung.“ Zusätzlich setze Zwilling weiterhin auf Innovation, gerade im Bereich der Elektrokleingeräte. Das Unternehmen habe seine Marktposition als Premium-Anbieter von Schneidwaren und Küchenutensilien nachhaltig ausgebaut, so Schiffers.

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