Altes Stadion von Union Solingen Jetzt wird das Tribünendach abgetragen

Solingen · Der Abriss am Hermann-Löns-Weg liegt im Plan. Anfang Oktober fällt die Haupttribüne. Mitte des Monats sind die Flutlichtmasten an der Reihe.

Solingen: Abriss des Stadions Ohligs hat begonnen
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Abriss des Stadions Ohligs hat begonnen

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Foto: Meuter, Peter (pm)

Die Sonne schiebt sich an diesem Morgen strahlend durch das nackte Stahlgerippe – und das auf diese Weise entstehende Gegenlicht vermittelt noch einmal so etwas wie eine Ahnung von der einstigen Größe des Bauwerks sowie von der Atmosphäre, die hier früher herrschte. Über 2000 Zuschauer fanden zu besten Zeiten unter dem Tribünendach des Union-Stadions am Hermann-Löns-Weg Platz. Doch das ist lange her. Nachdem vor zwei Wochen die heiße Phase beim Abbruch der alten Arena begonnen hat, sind die Arbeiten inzwischen nämlich weit fortgeschritten.

Das Dach, das rund vier Jahrzehnte lang Schutz vor Regen bot, ist jedenfalls schon zur Hälfte verschwunden. Wobei selbst dieser Zustand nur die Ouvertüre zum eigentlichen Abriss ist. Voraussichtlich am 4. und 5. Oktober wird die Haupttribüne endgültig fallen, um Raum zu schaffen für ein neues Wohnquartier, das der Investor BPD Immobilienentwicklung in den kommenden Jahren im Ohligser Unterland errichten will.

Und auch die Tage der vier über 30 Meter hohen Flutlichtmasten sind gezählt. Denn wie der zuständige BPD-Immobilienentwickler Dirk Brockmeyer am Montag auf Nachfrage bestätigte, sollen diese Pylonen des Fußballs ebenfalls im Oktober verschwinden. Läuft alles nach Plan, werden die mächtigen Masten am 16. beziehungsweise 17. Oktober von einem Bagger eingerissen, so dass sie anschließend am Boden zerlegt sowie abtransportiert werden können.

Indes bleibt bis dahin noch einiges zu erledigen. Der Grund: Das Stadion, in dem zwischen 1975 und 1989 insgesamt 14 Jahre Zweitliga-Fußball geboten wurde, wird nicht einfach nur abgerissen. Vielmehr gilt es, den anfallenden Schutt fein säuberlich zu trennen, damit später keinerlei Schadstoffe vor Ort im Boden verbleiben. Die alten Eternit-Platten des Tribünendaches sind da das beste Beispiel. Weil sie Asbest enthalten, werden die Platten zunächst von Arbeitern in Schutzanzügen einzeln aus der Dachkonstruktion herausgeschnitten, bevor sie anschließend auf einer Sonder-Deponie endgelagert werden. Weiterer Bauschutt bleibt hingegen auf dem knapp 37.000 Quadratmeter großen Areal, auf dem sich an vielen Stellen schon kaum mehr erahnen lässt, dass hier einmal eines der stattlichsten Stadien der gesamten Region stand. Die Möbel aus den Katakomben der Tribüne sowie aus den Umkleidegebäuden sind großteils ausgebaut worden und liegen neben dem Haupttribünen-Bau.

Von den Kassenhäuschen stehen auch nur noch einige wenige. Und gegenüber der alten Arena, auf der anderen Seite des Hermann-Löns-Weges, türmt sich dort, wo früher der städtische Bauhof stand, mittlerweile ein riesiger Trümmerberg auf. „Die Arbeiten in diesem Bereich sind weitgehend abgeschlossen“, sagte jetzt BPD-Projektentwickler Brockmeyer, dessen Unternehmen das Neubauprojekt parallel zum Stadion-Abriss im Internet vermarktet.

So können sich Interessenten für eine der 110 zukünftigen Wohneinheiten bereits seit geraumer Zeit auf der Homepage der Firma registrieren lassen.

Es ist nämlich vorgesehen, die neue Siedlung an der Stelle bis ungefähr zum Jahr 2020 bezugsfertig zu haben.

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