Solingen Ungewöhnliche Kostüme als Hingucker

Solingen · Viele scheuen keine Mühen, um sich an Karneval mit einem ganz besonderen Kostüm zeigen zu können - Impressionen von der Party des Ohligser TV und vom Kostümball des FC Britannia.

Clowns, Piraten oder Polizisten sind zu Hauf auf den zahlreichen Karnevalsfeiern vertreten. Aber neben den Kostümen von der Stange, entdeckt man auch auf so manchen Hingucker - denn viele Jecken haben sich Gedanken gemacht und ganz eigene Outfits entworfen.

Nicoletta Frassanito beispielsweise trägt ein gelbes leuchtendes Taxi-Schild auf dem Kopf. "Ich wollte kein Kostüm von der Stange haben." So hat sie eine Plastikdose mit einer Lichterkette präpariert und außen mit Klebefolie in ein gelbes Taxi-Schild verwandelt. "Das lässt sich ein und ausschalten", verrät sie. Dazu hat die Närrin als passendes Accessoire auch eine gelbe Fellhandtasche mit schwarzen Buchstaben verziert: TAXI. So fällt sie in der Ohligser Sporthalle bei der großen Karnevalsparty des OTV in jedem Fall auf.

Genauso Gabi Gumbricht und ihre Freundin, die sich einen mexikanischen Brauch zum Vorbild genommen haben. "Die gehen an Fronleichnam auf den Friedhof und feiern mit den Toten", erzählt Gabi Gumbricht. Die Kultfigur dieses Brauches ist "La Catrina", die den Tod symbolisiert. Und genauso haben sich Gabi und ihre Freundin geschminkt - weiße Gesichter mit schwarzen Verzierungen. "Das soll einen Totenkopf darstellen." Dazu tragen die Frauen hübsche Kleider und Blumen im Haar - genau wie ihr Vorbild. Auch ihre Männer tragen das unverwechselbare Totenkopf-Make-up. "Da haben wir ein bisschen improvisiert", gibt Gabi Gumbricht zu. Die Wirkung, wenn die vier Totengeister zusammen auftreten, ist beeindruckend.

Währenddessen amüsieren sich die drei Freundinnen Sandra Albrecht, Alena Ullrich und Inka Tachenberg beim Kostümball des FC Britannia im Walder Stadtsaal. Das Trio hat sich ganz besondere Kostüme gebastelt. "Es sollte etwas Ausgefallenes sein", erzählt Sandra Albrecht. "Und wir wollten gleich aussehen." Das ist ihnen gelungen. Die drei Frauen glitzern in Silber und Gold, das leise im Wind raschelt, und tragen dazu nicht nur Lichter, sondern auch einen Düsenantrieb auf dem Rücken. "Den haben wir aus Colaflaschen gebastelt", verrät Alena Ullrich. Eigentlich wollten sie Astronauten sein. "Jetzt sind wir eine Mischung aus Alien und Astronaut", meint Inka Tackenberg und lacht. Gebastelt haben sie ihre zweiteiligen Kostüme aus Rettungsdecken, die sie aus abgelaufenen Erste-Hilfe-Kästen herausgenommen haben. Ein Oberteil, ein Rock. "Wir haben dann noch Kragen drangebastelt", sagt Inka. Für diese Kostüme haben sich die drei Freundinnen viel Zeit genommen. "Fünf Stunden bestimmt, bis alles fertig war", schätzt Inka Tachenberg - und Sandra Albrecht fügt hinzu: "Der letzte Schliff mit Anziehen, Lichterkette drapieren und so hat auch noch mal eine Stunde gedauert." Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Denn die Kostüme aus Rettungsdecken sehen nicht nur toll aus, sie haben auch einen entscheidenden Vorteil. "Man wird nicht nass", sagt das Trio. "Sie wärmen wie verrückt." Das ideale Kostüm für Solingen also.

(sue)
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