Solingen Unfallfahrer stellt sich

Solingen · Ein Remscheider (40) hat sich bei der Polizei gemeldet und zugegeben, eine Frau in Burg angefahren und tödlich verletzt zu haben. Nach der Unfallflucht hatten die Beamten gestern den Fahndungsdruck noch einmal erhöht.

Spurensuche nach tödlicher Fahrerflucht
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Es dauerte keine 48 Stunden, bis der tödliche Unfall vom Wochenende in Unterburg geklärt werden konnte. Ein 40-jähriger Mann aus Remscheid hat sich gestern in der Remscheider Polizeiwache gemeldet und gestanden, die 31-jährige Frau aus Gummersbach am späten Samstagabend auf der Eschbachstraße angefahren und einfach liegen gelassen zu haben.

Der Remscheider wurde am Nachmittag nach einem ersten Verhör wieder entlassen. "Es gab keine Gründe für eine U-Haft", hieß es bei Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Führerschein des Mannes sowie das Unfallauto, ein Mazda 323, wurden sicher gestellt.

Warum und wie es genau zu dem tödlichen Unfall kam, bei dem der 40-Jährige die Frau mit seinem Wagen von hinten erfasste und gegen ein geparktes Fahrzeug schleuderte, müssen die nun folgendenden Ermittlungen zeigen. "Der Verdächtige hat weitergehende Aussagen verweigert und sich zunächst einen Anwalt genommen", sagte gestern ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

"Das konnte nur ich gewesen sein"

Offenbar fühlte sich der Unfallfahrer wegen der umfangreichen Fahndung unter Druck. Auf der Wache sagte der Remscheider, er habe am Montagmorgen von dem tödlichen Unfall in Unterburg erfahren. "Da habe ich gleich gewusst, dass das nur ich gewesen sein konnte", zitierten Polizei und Staatsanwaltschaft den bislang unbescholtenen 40-Jährigen.

Nachdem noch am Wochenende eine sechsköpfige Einsatzkommission der Polizei gebildet worden war, verschärften die Beamten ihre Fahndung gestern Morgen noch einmal merklich. So erging ein Aufruf an sämtliche Kfz-Werkstätten in der Region, in den kommenden Tagen auf Autos zu achten, die zum Beispiel wegen angeblicher Wildschäden zur Reparatur gebracht würden. Darüber hinaus begannen die Polizisten, Videoaufzeichnungen des in der Nähe des Unfallortes gelegenen Etablissements "Beverly" auszuwerten.

So viel steht inzwischen zum Unfallhergang fest. Die Frau war am Samstagabend mit einem Bekannten (30) nach Unterburg gekommen. Am nördlichen Ortsausgang parkten beide ihr Auto an der Eschbachstraße, um danach links an parkenden Fahrzeugen vorbei weiterzugehen.

Frau hatte keine Chance

Um 22.45 Uhr näherte sich der 40-jährige Mazda-Fahrer auf der Straße mit Tempo-Limit 50. Mit dem Kotflügel erwischte das Remscheider Auto die Frau von hinten. Die 31-Jährige prallte erst auf die Motorhaube, dann gegen die Windschutzscheibe, und wurde durch die Wucht des Aufpralls gegen eines der geparkten Autos geworfen. Der Begleiter der Frau, der vor ihr ging, hörte nur einen dumpfen Knall. Die Gummersbacherin hatte keine Chance. Der Bekannte blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock.

(RP/rl)
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