Solingen Unfallchirurgie bekommt neuen Chefarzt

Solingen · Auf Professor Dr. Christian Voigt, der in den Ruhestand geht, folgt im April Professor Dr. Sascha Flohé.

Die Messlatte liegt hoch, sagt Professor Dr. Sascha Flohé. Gelegt hat sie sein Vorgänger, den es mit Erreichen der Altersgrenze zurück nach Berlin zieht. Dort lebt seine Tochter, dort wird er nun viel Zeit haben, um sich um seine beiden Enkelkinder zu kümmern. 15 Jahre war Professor Dr. Christian Voigt (65) Chef der Unfallchirurgie am Städtischen Klinikum, die seit drei Jahren als überregionales Traumazentrum anerkannt ist.

Das ist Christian Voigt und seinem Team zu verdanken, sagt Hermann-Josef Bökmann, der Geschäftsführer des Klinikums. "Mit dem Nachfolger von Professor Voigt haben wir einen überregional, wenn nicht weltweit anerkannten Traumatologen gewinnen können", ist Bökmann sicher.

Auch für den Aufsichtsratvorsitzenden Dr. Hans-Joachim Müller-Stöver, selbst Chirurg, ist der neue Mann an der Spitze der größten operativen Abteilung des Klinikums die allererste Wahl. "Er war der Wunschkandidat des Aufsichtsrates", so Müller-Stöver gestern bei der Vorstellung des neuen Chefarztes, der am Nachmittag im Kunstmuseum Solingen feierlich begrüßt wurde. Neben der fachlichen Kompetenz hat Müller-Stöver vor allem die Ehrlichkeit des Bewerbers beeindruckt. Sascha Flohé wird nicht nach Solingen ziehen, sondern weiter im Essener Süden wohnen - mit Rücksicht auf seine Kinder (eine 13-jährige Tochter und einen 15-jährigen Sohn), die man "mitten in der Pubertät unmöglich aus ihrem Umfeld reißen" könne.

Nach dem Studium in Aachen kam der 48-Jährige über das Würzburger Juliusspital, die Sanitätsakademie der Bundeswehr und das Universitätsklinikum Essen an die Düsseldorfer Universitätsklinik, wo Sascha Flohé zuletzt Leitender Oberarzt der Unfall- und Handchirurgie war. Im Klinikum freut man sich, einen "versierten Praktiker mit langjähriger Führungserfahrung" gewinnen zu können.

Der neue Chefarzt übernimmt eine gut aufgestellte Abteilung mit 65 Betten, vier Oberärzten und zwölf Assistenzärzten, die pro Jahr 2700 stationäre Patienten behandeln. "Im Traumazentrum wurden im vergangenen Jahr 77 Schwerstverletzte behandelt", sagt Christian Voigt. Dass das Klinikum weiter in die Zukunft investiert, wird auch durch die Bautätigkeit deutlich. Die Arbeiten für den fünften Bauabschnitt beginnen im Sommer, 2018 wird der Hubschrauberlandeplatz in Betrieb gehen.

(RP)
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