Solingen Unbändiger Spaß am Schwimmen

Solingen · Immer weniger Kinder können schwimmen, diese Erfahrung machen Schwimmmeister im Klingenbad. In einem Osterferienkursus hatten Schüler Gelegenheit, dort ihr Seepferdchen zu erwerben. 23 Kinder waren dabei und freuten sich zum Abschluss über die ersehnten Urkunden.

 Stolze Schwimmer im Klingenbad: Nach einem Ferienkursus hatten die jungen Teilnehmer ihr Ziel erreicht. Nun haben sie das Abzeichen für die bestandene Seepferdchen-Prüfung in der Hand und dürfen es auf der Badehose tragen.

Stolze Schwimmer im Klingenbad: Nach einem Ferienkursus hatten die jungen Teilnehmer ihr Ziel erreicht. Nun haben sie das Abzeichen für die bestandene Seepferdchen-Prüfung in der Hand und dürfen es auf der Badehose tragen.

Foto: Stephan Köhlen

Unter den kräftigen Anfeuerungsrufen seiner Mitstreiter legte der elfjährige David die letzten Meter im Brustschwimmen zurück. Wenige Minuten später hielt der Fünftklässler stolz den orangefarbenen Aufnäher mit dem Seepferdchen in die Höhe. "Ich bin froh, dass ich das jetzt geschafft habe", erzählte der Schüler, betonte aber auch: "Schwimmen konnte ich schon früher."

An zehn Tagen in den Osterferien lief im Klingenbad das Landesprogramm "NRW kann schwimmen" für Schüler der 3. bis 6. Schulklasse. Das Bundesland bietet die Ferienaktion seit 2008 an, um auf einen bedenklichen Trend zu reagieren: "Immer mehr Kinder können nicht schwimmen", sagte Schwimmmeisterin Cornelia Duhr. Dazu trügen auch veränderte Lebensverhältnisse bei: "Wenn zum Beispiel beide Eltern berufstätig sind, fehlt oft die Zeit, vor allem, wenn viele Kurse um die Mittagszeit stattfinden." Gemeinsam mit Nicole Ulrich und Kirsten Muhr leitete sie die Schwimmkurse für die insgesamt 23 Schüler, die sich angemeldet hatten.

45 Minuten im Wasser

"Die Wasserzeit lag bei 45 Minuten pro Tag", berichtete Schwimmmeister-Gesellin Nicole Ulrich. Mit dem Elan der Kinder war sie sehr zufrieden. "Das war ein total schöner Schwimmkurs. Die hatten einfach Lust zu schwimmen", lobte Ulrich ihre Schützlinge. Die bewältigten das Programm mit 25 Meter Schwimmen, ins Becken springen und einen Ring aus schultertiefem Wasser holen, ohne große Mühe. "Nur zu springen, habe ich mich anfangs nicht getraut", gestand David. Tauchen mache ihm hingegen gar nichts aus, erzählte er.

Unter den Schülern, die am Schwimmkurs teilnahmen, waren nicht nur solche, die das Seepferdchen erwarben. Einige holten sich bereits ihr Bronzenes Schwimmabzeichen ab. Wie die 13-jährige Jacqueline. Sie habe schon seit ihrer Kindergartenzeit geschwommen, sagte die Schülerin. Das Seepferdchen habe sie bereits seit ihrer Grundschulzeit. "Vor allem in den Sommerferien bin ich immer gern zum Schwimmen gefahren", erzählte sie.

Für das Bronzene Abzeichen musste sie 200 Meter in höchstens 15 Minuten hinter sich bringen, einmal Tieftauchen, aus einem Meter Höhe ins Wasser springen und die Baderegeln beherrschen. Schwierigkeiten habe ihr allenfalls das Tauchen nach einem Ring in zwei Meter Tiefe bereitet, berichtete sie: "Ich habe mich da etwas rangetastet." Schließlich konnte auch Jacqueline sich über das Erreichen ihres Ziels freuen.

Genau wie David traf sie die Feststellung, dass im Bekanntenkreis insgesamt wenige regelmäßig eine Badeanstalt aufsuchen. David kann das gar nicht verstehen: "Es macht einfach Spaß, wenn man schwimmen kann."

(RP)
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