Neues Gewerbegebiet in Solingen Firma investiert Millionen in Stöcken

Solingen · Die Wijld GmbH fertigt modische und nachhaltige Kleidung aus Holz. Ab Sommer wird die 2015 gegründete Firma ihren Sitz auf dem ehemaligen Rasspe-Areal haben.

Timo Beelow von Wijld mit Frank Balkenhol und Achim Willke (beide Wirtschaftsförderung / v.l.) in der Halle, wo in Zukunft Kleidung vermarktet wird.

Timo Beelow von Wijld mit Frank Balkenhol und Achim Willke (beide Wirtschaftsförderung / v.l.) in der Halle, wo in Zukunft Kleidung vermarktet wird.

Foto: Martin Oberpriller

Das Gewerbegebiet Stöcken 17 im Osten von Solingen nimmt langsam Gestalt an. Nachdem 2022 bereits ein erster Investor das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude und die Lehrwerkstatt der ehemaligen Landmaschinenfabrik Rasspe übernommen hat, ist der Wirtschaftsförderung jetzt ein weiterer Coup gelungen. So wird der zurzeit noch in Wuppertal angesiedelte Bekleidungshersteller Wijld voraussichtlich im Spätsommer eine rund 1600 Quadratmeter große Halle auf dem alten Rasspe-Areal beziehen.

„Wir werden an unserem Solinger Standort einen Betrag von mehreren Millionen Euro investieren“, kündigte der Geschäftsführer der Wijld GmbH, Timo Beelow,  am Dienstag bei der Vorstellung des Unternehmens durch die Wirtschaftsförderung in der Villa Stöcken an. Beelow hatte seine Firma, die sich auf die umweltfreundliche Produktion von Bekleidung aus dem Rohstoff Holz spezialisiert ist, erst im Jahr 2015 gegründet. Wobei die Firma seitdem ein rasantes Wachstum an den Tag legte.

So wechselte die Wijld GmbH, die rund 15 Mitarbeiter beschäftigt und sich weiter vergrößern will, in ihrer noch jungen Geschichte innerhalb Wuppertals schon einmal den Standort, um zu expandieren. Doch auch die zwischenzeitlich neuen Räumlichkeiten in Vohwinkel erwiesen sich rasch als zu klein – sodass das Unternehmen nun die Gelegenheit ergriff und die besagte Halle mit der postalischen Adresse Stöcken 21 von einer anderen Firma erwarb.

Am neuen Sitz, der über 1200 Quadratmeter Lagerfläche sowie 600 Quadratmeter an Büros verfügen wird, sieht Wijld ideale Voraussetzungen – gerade auch im Zusammenspiel mit weiteren Unternehmen, die im Laufe der Zeit ebenfalls in Stöcken angesiedelt werden sollen. Denn immerhin hat Wijld mit der Geschäftsidee, praktische und modische Bekleidung aus Holz zu fertigen, selbst bereits Innovationskraft  bewiesen.

So spart die Produktion von T-Shirts, Socken, Unterwäsche und Hoodies aus Holz nach Angaben der Firma jede Menge Ressourcen. „Aus einem ein Kilogramm schweren Holzscheit machen wir vier T-Shirts“, sagte Geschäftsführer Beelow, der betonte, dank der nachhaltigen Kleidung sei es 2022 gelungen, verglichen mit Baumwolle etwa 200 Tonnen CO2 sowie fünf Olympia-Schwimmbecken an Frischwasser einzusparen.

Das Holz stammt aus nachhaltig bewirtschaften Wäldern unter anderem in Deutschland, Österreich und Tschechien. Die technisch aufwändige Verarbeitung zu Textilien erfolgt in Portugal, während Design und Vertrieb in Deutschland und damit fortan in Solingen angesiedelt sind. Die Wijld-Produkte werden fast ausschließlich über den eigenen Onlineshop verkauft. In Stöcken sind perspektivisch aber auch ein Werksverkauf sowie Events vorgesehen.

Die Wirtschaftsförderung zeigte sich am Dienstag begeistert. „Wijld passt gerade im Bereich Nachhaltigkeit zu Stöcken“, sagte Geschäftsführer  Frank Balkenhol. Und auch sonst mache die Entwicklung auf dem alten Rasspe-Areal Fortschritte, so Balkenhol und  Achim Willke, Prokurist bei der Wirtschaftsförderung. „Es ist klar, das wir uns sehr freuen“, unterstrich Willke. So entwickle Stöcken 17 mit Bauconcept Real Estate als Investor im alten Hauptgebäude und der Lehrwerkstatt, der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die um den Jahreswechsel 2023 /24 ins Hauptgebäude ziehen werde, sowie nun der Wijld GmbH die gewünschte Dynamik.

Dabei hat die offizielle Vermarktung in Stöcken 17 laut Wirtschaftsförderung noch gar nicht begonnen. Diese soll starten, wenn die innere Erschließung abgeschlossen ist. Zurzeit geben auf weiten Teilen des Areals noch Bauarbeiter den Ton an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort