Solingen Umwelteinsatz gegen die Herkulesstaude

Solingen · Gleich hinter der Kindertagesstätte in Unterburg beginnt der Urwald. Die Uferböschung der Wupper ist hier dicht bewachsen, ein Buschmesser wäre vorteilhaft, um sich einen Weg zu bahnen. Das gepachtete Wupperrevier des Angelvereins Burg erstreckt sich vom Wiesenkotten bis zum Wasserwerk Glüder. "Damit haben wir auch die Verantwortung für den Flussabschnitt übernommen", sagt Horst Engels, Pressewart der Burger Fliegenfischer. Regelmäßig führt der Verein Reinigungsaktionen durch. "Im Januar haben wir unglaubliche 2,8 Tonnen Müll in dem kleinen Gebiet gesammelt", berichtet Engels. Im Frühjahr kämpfen die Angler allerdings gegen einen Gegner, der sich zur großen Gefahr für den Menschen auswächst. Die Rede ist von der Herkulesstaude (Riesen-Bärenklau), die Pflanze bildet giftige Substanzen, die in Verbindung mit Sonnenlicht phototoxisch wirken. Schon kleinste Berührungen können zu schmerzhaften Quaddeln und schwer heilbaren Verbrennungen führen.

An drei Tagen treten die 32 Mitglieder des Angelvereins in ihrem Gebiet jetzt gegen den Riesen-Bärenklau an. Stefan Ernst und sein zehnjährigen Sohn Justin kamen gestern sorgfältig ausstaffiert zur Aktion ans Wupperufer, nur das Gesicht blieb offen. "Schließlich können wir uns nicht nur an der Staude verletzen, eine weitere Gefahr droht von unten durch Zeckenbisse." Vater und Sohn hatten eine Machete dabei, gemeinsam schlugen sie die gefährliche Staude dicht am Boden ab. "Wir machen das jetzt vor der Blüte, damit die Pflanze keinen Samen ausbilden kann", erklärt der Angler, "schließlich spielen hier auch Kinder, und die sind besonders gefährdet." Die Herkulesstaude ist eine zähe Pflanze.

(RP)
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