Solingen Umbau der Stadtkirche verzögert sich

Solingen · Wegen des komplizierten EU-weiten Ausschreibungsverfahrens kommen die Arbeiten am Fronhof nicht so schnell voran wie geplant. Eröffnung wohl erst im Sommer nächsten Jahres. Der Erker des neuen Kirchencafés ist errichtet.

 An der Stadtkirchenseite zum Alten Markt hin befindet sich das neue Kirchencafé. Der Erker dafür ist bereits errichtet. Die Glasscheiben werden noch eingesetzt.

An der Stadtkirchenseite zum Alten Markt hin befindet sich das neue Kirchencafé. Der Erker dafür ist bereits errichtet. Die Glasscheiben werden noch eingesetzt.

Foto: Stephan Köhlen

Baustelle Stadtkirche am Fronhof: Im Sommer erfolgte der Durchbruch der Seitenwand. Das war ein Meilenstein beim Umbau des Gotteshauses. Hinter der neuen Eingangspforte, die sich zu dem großen Platz hin öffnet, steht das Konzept, dass sich die Kirche viel mehr dem Geschehen in der City zuwendet. "Die Kirche mittendrin" – unter diesem Slogan waren die Bauarbeiten vor über zwei Jahren gestartet.

Inzwischen hat sich auch der bisherige, eher ein bisschen versteckt liegende Eingang an der Seite zum Alten Markt hin verändert. Hier wird sich in Zukunft ein Kirchencafé befinden. Der Erker dafür ist bereits geschaffen; und nebenan auf dem Podest des alten Eingangs ist die Betonplatte für die Außengastronomie ebenfalls schon gegossen. Ob das Kirchencafé 45 oder sogar bis zu 60 Plätze bekommen kann, wird derzeit im Detail geprüft.

Klar ist mittlerweile allerdings eines: Die Umbauarbeiten verzögern sich. Eigentlich sollte die Stadtkirche am Fronhof Ostern nächsten Jahres eröffnet werden. Zuletzt wurde Pfingsten angepeilt. Doch auch mit diesem Termin verbindet Pfarrerin Jutta Degen inzwischen ein Fragezeichen. Vieles spricht inzwischen für eine Eröffnung der umgebauten Stadtkirche im Sommer nächsten Jahres.

Grund der Verzögerung ist das hochkomplexe EU-weite Ausschreibungsverfahren für die einzelnen Gewerke, das erforderlich geworden ist. So umfasste beispielsweise allein der Text für die Elektroarbeiten 380 Ausschreibungsseiten. Weiteres Problem ist, dass sich nicht sonderlich viele Handwerksunternehmen auf eine derart komplexe Ausschreibung einlassen. Und wenn, dann kalkulieren sie offensichtlich höhere Preise ein. Bei fast 60 unterschiedlichen Gewerken schlägt dies zu Buche. Erwartet wird denn auch, dass der Umbau der Stadtkirche teurer wird.

Von dem 3,6 Millionen Euro teuren Umbau, so die Kalkulation, stemmt die Gemeinde 1,8 Millionen Euro selbst. Der Rest kommt über das Städtebau-Förderprogramm "City 2013", in dem unter anderem ein Zuschuss der Europäischen Union enthalten ist. Der Ausbau der Stadtkirche am Fronhof wurde nicht zuletzt durch die Schließung von Gemeindezentren möglich; und zwar die Gemeindehäuser Margareten- und Eckstraße sowie jenes an der Burgstraße. Mit Hochdruck laufen derzeit indes die Arbeiten im Inneren. Es werde auf allen Etagen gleichzeitig gearbeitet, sagt Finanzkirchmeister Frank Klopp. Die neue Heizung im Souterrain ist fast fertig. Im Gottesdienstraum arbeiten die Elektriker.

Beim Bürgersaal, der im Obergeschoss entsteht, werden neue Fenster eingebaut, und es erfolgt die Wärmedämmung. Der große Saal wird bis zu 500 Menschen Platz bieten. Theatervorführungen und Seminare können dort stattfinden, auch für Hochzeiten kann er gebucht werden.

(RP)
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