„Vocal“-Coach in Solingen Andreas Schleicher freut sich auf Liveshow

Solingen/Remscheid · Der Sänger, Gitarrist und Vocalcoach Andreas Schleicher präsentiert mit einjährigem Corona-Verzug sein neues Album. Der bergische Musiker stand schon mit vielen Stars auf der Bühne und ist als Vocal-Coach für mehrere TV-Formate bekannt.

 Ob Max Giesinger, Sasha oder Gentleman – performed hat Andreas Schleicher schon mit unzähligen Künstlergrößen.  Genauso gerne aber macht er sein eigenes Ding. Aktuell  freut er sich auf die ersten Live-Show nach langer Coronapause.  Foto: Meuter

Ob Max Giesinger, Sasha oder Gentleman – performed hat Andreas Schleicher schon mit unzähligen Künstlergrößen.  Genauso gerne aber macht er sein eigenes Ding. Aktuell  freut er sich auf die ersten Live-Show nach langer Coronapause. Foto: Meuter

Foto: Peter Meuter

Die Liebe zur Musik wurde Andreas Schleicher nicht unbedingt in die Wiege gelegt. „Meine Eltern haben im Chor gesungen, das war‘s dann aber auch. Und am St. Anna Gymnasium fand Musik dank Lehrermangel praktisch nicht statt“, erzählt er aus seiner Jugend in Wuppertal-Elberfeld. „Ich musste mir in Sachen Singen und Gitarre spielen so ziemlich alles selber draufschaffen und beibringen.“

Ganz im Gefühl und Geiste Westernhagens „Mit 18“, tingelte er mit 15 Jahren, seinen bestem Kumpel im Schlepptau und „ner Klampfe“ unterm Arm regelmäßig auf die Kö, um Straßenmusik zu machen. „Ich weiß noch, wir verdienten einmal hundertzwanzig Mark an einem Tag. Davon gingen die Bahntickets nach Düsseldorf ab und die Pizza auf die Hand in der Altstadt.“ Schleicher schwärmt noch heute: Man habe sich frei gefühlt und unschlagbar und irgendwie auch „wie Genies“.

Allmählich reifte in dem quirligen Teenager der Wunsch und die Gewissheit, seine Leidenschaft zum Beruf machen zu wollen. „Zu der Zeit konnte ich weder richtig Noten lesen, noch hatte ich Ahnung von Harmonielehre und was man fürs Studium sonst noch so braucht“, erinnert sich der heutige Profimusiker.

Mit viel Fleiß und Willen bestand er die Aufnahmeprüfung an der „Hogeschool voor de Kunsten“ in Arnheim. Das Studium wurde mit nächtlichem Taxifahren in Wuppertal finanziert; bis heute der einzige Job, mit dem er jenseits vom Entertainement Geld verdiente.

Lang und erlesen liest sich die Liste derjenigen aus Rock und Pop, mit denen der auch als Musikcomedian bekannte Künstler im Laufe seiner Karriere schon zu tun hatte. Auf die eine und auch mal ganz andere Art. Besonders prägend die Südafrika-Tournee mit Jennifer Rush und die sieben Jahre an der Seite von Achim Hagemann als “Botschafter der Liebe“ Andrzej Popolski, in der Grimmepreis-nominierten Popolski Show.

„Ganz gleich, mit welchem Künstler ich bislang arbeiten durfte, immer konnte ich für mich was mitnehmen, das mich künstlerisch weiterbrachte und inspirierte.“ Vielleicht entscheidend, will man als Vocal Coach andere Stars und Sternchen fit für die Bühnen der großen Casting- und Unterhaltungsshows von RTL über Sat.1 bis Pro7 machen.

Nach „Mädchen gegen Jungs“ (2013) jetzt endlich also die neue CD “Herz, Hirn, Hose“. In den 14 persönlichen Titeln voller Grips geht es um ganz viel Bauchgefühl. Von “Buzz Aldrin“ und der Frage: Muss Zweiter sein unbedingt weniger gut als Erster sein? bis „Anderer Stern“, eine Hommage an die verstorbene Mutter.

Zwei Songs voller Energie, Witz und Zuversicht featuren Bülent Ceylan. Dass der erfolgreiche Komiker und bekennende Hardrock-Fan wirklich gut singen kann, ist in „Tanz es weg“ und „Flaschengeist“ zu hören. „Bülent und ich sind bei der gemeinsamen Arbeit hinter den Kulissen echte Buddies geworden“, verrät der sonst eher diskrete Interpret.

So ist das neue Album ein Freunde- und Familienwerk zugleich. Tochter Maja (16) spielt das Klavier in “Weverstraat“, einer Erinnerung an vergangene Studienzeiten, begleitet weitere Stücke als Backgroundsängerin und war an der Gestaltung des unkonventionellen CD-Pappcovers beteiligt. Dieses faltet der Künstler höchst persönlich einzeln im heimischen Wohnzimmer.

Vor Publikum und auf der Bühne fühlt sich Andreas Schleicher wohl, da gehört er hin. Dabei sind seine eigenen Konzerte alles andere als selbstgefälliger Frontalunterricht zum „schön brav zuhören und gefälligst still sitzen.“

Auch die Zeit zwischen den Songs, der direkte Kontakt mit dem Publikum live und vor Ort, ist ihm für einen gelungenen Showabend viel wert und wichtig. Das fehlte ihm zuletzt, wie so vielen anderen Künstlern auch, und darauf freut er sich jetzt besonders.

Die Entscheidung für ein erstes Livekonzert in der Solinger Cobra fiel auch, weil der bergische Barde, der zwischenzeitlich einige Jahre in Remscheid wohnte, hier noch nie gastierte. „Ob Remscheid, Solingen oder Wuppertal, für mich macht das keinen großen Unterschied. Das Bergische Land ist eine super Homebase. Man ist ebenso schnell im Ruhrgebiet wie in Düsseldorf oder Köln. Hier lebe ich gerne.“

„Wir wenden konsequent die 3G-Regel an und befolgen ein strenges Hygienekonzept“, erklärt Jörg Stuhldreier von der Cobra. „Coronakonform dürfen wir in den großen Saal bis zu 300 Musikfreunde einlassen. Es wäre natürlich toll, wenn so viele kommen würden.“

Der Künstler selbst freut sich riesig auf die Show und will alles dafür tun, dass das Publikum jede Menge Spaß hat. „Lasst mich und meine Band euch einen duften Abend bereiten“, lädt Andreas Schleicher grinsend alle Liebhaber guter Unterhaltung herzlich ein.

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