Solingen Trödelspaß beim Modemarkt im Theater und Konzerthaus
Solingen · Der dunkelblaue Samtmantel war lange eine der Lieblingsjacken von Ute Knorps. "Ein sehr außergewöhnliches Stück einer niederländischen Marke", sagt die Solingerin, "sowas gibt es hier nicht oft."
Wohl deshalb muss sie dann auch nicht lange auf Interessenten für das außergewöhnliche Kleiderstück warten: Kaum zehn Minuten hängt der Mantel an dem Kleiderständer am Trödelstand von Ute Knorps beim Second Hand Modemarkt im Theater und Konzerthaus, da hat er in Anja Schneider bereits eine neue Besitzerin gefunden. "Ich bin hier wirklich direkt fündig geworden und habe mir jetzt einfach mal den Mantel und noch eine Jacke gegönnt", sagt die Remscheiderin. So erfreue sich noch jemand an den ausrangierten Lieblingsstücken anderer.
"Am Modemarkt gefallen mir vor allem das gute Niveau und die Vielfalt der Sachen", sagt Anja Schneider. Auch Ute Knorps, die zum zweiten Mal im Theater verkauft und ihren Stand gemeinsam mit drei Freundinnen hat, ist begeistert. "Es hat mir bereits im letzten Jahr viel Spaß gemacht", sagt sie. Die Verkäufer seien allesamt sehr nett, "und es ist natürlich auch von Vorteil, dass es drinnen ist". Und so schieben sich bereits kurz nach Öffnung der Türen um 11 Uhr hunderte - vorwiegend weibliche - Besucher von Stand zu Stand, begutachten Kinderkleidung, Schuhe und Handtaschen, bunt gemusterte Schals, schicke Sommerkleider und wärmende Strickpullover.
Bereits vor Beginn des Marktes hatten sich draußen lange Schlangen gebildet. "Dass der Andrang so groß ist, hätte ich nicht gedacht", sagt Patrizia Waleka, Stand-Nachbarin von Ute Knorps. Sie verkaufe Sachen von sich selbst, die mittlerweile zu groß oder zu klein seien, für alle Jahreszeiten. "Ich gehe gerne und regelmäßig auf Trödelmärkte, sowohl zum Kaufen als auch zum Verkaufen", erzählt die Höhscheiderin.
Einige Meter weiter haben Lena und Heike Schneider ihren Stand aufgebaut. Sie verkaufen zum ersten Mal auf dem Modemarkt. Sie habe vor zwei Wochen ihren Kleiderschrank aufgeräumt, erzählt die 21-jährige Lena - und festgestellt, dass dort noch unzählige Kleidungsstücke warteten, von denen sie dachte, dass sie sie längst nicht mehr habe. Vom dünnen Sommer-Top bis zum warmen Wollpullover habe sie daraufhin aussortiert, erzählt die Gräfratherin und so zumindest ein bisschen Platz im Kleiderschrank geschaffen. "Und ihr Schrank ist immer noch voll", sagt Mutter Heike, die ihre Tochter beim Verkauf unterstützt, und schmunzelt. Das erste Fazit der beiden Gräfratherinnen: "Bisher macht es auf jeden Fall Spaß."
