Solingen Treffpunkt für Menschen

Solingen · Der Botanische Garten war von Schließung bedroht. 1998 gründete sich eine Stiftung, die seitdem den Park in unmittelbarer Nähe zum Klinikum und dem Schulzentrum Vogelsang eine gedeihliche Zukunft sichert.

Der Botanische Garten hatte keine Zukunft mehr. Chronischer Geldmangel im städtischen Haushalt hatte Überlegungen reifen lassen, die Idylle in Solingens Zentrum in unmittelbarer Nachbarschaft des Klinikums und des Schulzentrums Vogelsang schließen zu lassen.

Das war 1998, und hätte sich nicht die Stiftung Botanischer Garten gebildet, wäre das 1963 eröffnete Kleinod an der Korkenziehertrasse schon lange kein "Treffpunkt für Menschen" mehr, weiß Wili Schulenberg.

Er ist seit drei Jahren Vorsitzender der Stiftung, die es in den vergangenen Jahren durch viel Einsatz geschafft hat, Gelder heranzuschaffen, um den Botanischen Garten eine gedeihliche Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes zu verschaffen. "Geld beschaffen, das ist immer eine Aufgabe, aber heute geht es vor allem darum, den Garten Zug um Zug von der Bepflanzung her ein neues Gesicht zu verleihen", sagt Wili Schulenberg.

Er sieht in dem Botanischen Garten "ein Geschenk für alle in der Stadt". Über 400 Mitglieder würden sich momentan in der Stiftung engagieren mit dem Ziel: "Wir wollen, dass jede Ecke im Garten schöner wird."

Nur einen Lieblingsplatz, den hat Schulenberg im Botanischen Garten nicht. "Das ändert sich immer im Lauf des Jahres", meint der Vorsitzende der Stiftung mit Blick auf Sichtbares je nach Jahreszeit. Der 2008 umgestaltete Bauerngarten hat es ihm angetan, Vorfreude ergreift Schulenberg bereits jetzt über das vor kurzem angelegte und im Frühjahr blühende Tulpenfeld. "Das wird herrlich", meint er zuversichtlich.

Aber auch im Winter kann er dem Garten etwas abgewinnen, "wenn sich die Bäume im Schnee präsentieren". Für Wili Schulenberg und die vielen engagierten Mitstreiter in der Stiftung sind aber auch die nun im zweiten Jahr angebotenen Konzerte jeweils im Sommer ein Angebot für alle. "Die Leute haben schon den Eindruck gewonnen, die Konzerte hätte es schon immer gegeben", freut sich der Vorsitzende, der auch für den Hedderich-Pavillon ein neues Domizil auf dem Gelände sieht.

"Linker Hand vom Eingang Vogelsang auf dem Friedhofsteil hinter den Schauhäusern, da würde er gut hinpassen", findet Wili Schulenberg. Auf dem eigentlichen Gelände des Botanischen Gartens mit seinen Beeten und den Tier-Skulpturen der Jugendhilfewerkstatt dagegen nicht.

Ob der Pavillon aber tatsächlich in den Botanischen Garten beziehungsweise an dessen Rand verfrachtet wird, das steht noch gar nicht fest. Was der Hedderich-Pavillon, der derzeit noch sein tristes Dasein an der Kölner Straße in der Solinger City fristet und darauf wartet, abgebaut und neu aufgebaut zu werden, dem Botanischen Garten jedoch voraus hat, ist der Denkmalschutz.

Den würde sich Wili Schulenberg auch für den Botanischen Garten wünschen, der dann Bestandsschutz hätte. "Der Antrag wurde schon vor vier Jahren gestellt", erklärt der Stiftungs-Vorsitzende und hofft, dass hier jetzt bald eine positive Entscheidung im Sinne des Botanischen Gartens fällt.

(RP)
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