Solingen Treffpunkt der Besten

Solingen · Die 9. Messer Macher Messe lockte Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland ins Klingenmuseum. Sie kamen nicht nur, um zu schauen, sondern auch, um Geschäftskontakte zu knüpfen.

Rund um das Klingenmuseum ging am Wochenende nichts mehr. Und die Kennzeichen der in den Seitenstraßen massenhaft parkenden Fahrzeuge verrieten, dass Besucher aus ganz Deutschland den Weg zur 9. Messer Macher Messe fanden. Rund 90 Aussteller zeigten in den Museumsräumen ihre handgefertigten Kostbarkeiten. „Und wir können mit Stolz behaupten, dass es sich hierbei nicht mehr nur um eine deutsche Messe handelt, sondern die Aussteller auch aus Europa und darüber hinaus zu uns kommen“, freute sich Museumsdirektorin Dr. Barbara Grotkamp-Schepers. „Es treffen sich hier die Besten der Besten und die Messermacher sind guter Dinge. Es wurden sogar schon einige große Deals abgeschlossen.“

Während im Inneren des gut besuchten Museums gefeilscht und begutachtet wurde, präsentierten die Messeveranstalter auf dem Außengelände ein buntes Rahmenprogramm. Neben Vorführungen zum mittelalterlichen Schwertkampf und zur Schmiedekunst durften Messebesucher bei einem Schärfeseminar und bei Messertests auch selbst aktiv werden. Im Innenhof wurden zudem der Betrieb eines Rennofens erklärt und die japanischen Schwertkampftaktiken Kendo und Iaido präsentiert.

„Es geht bei dieser Messe ausschließlich um handgefertigte Messer und nicht um industriell produzierte. Das ist nicht gerade eine Solinger Tradition“, meinte Grotkamp-Schepers. Deshalb kam von den rund 90 Ausstellern nur ein einziger aus der Klingenstadt: Wilfried Gorski. Dafür ist er bereits seit Anfang an mit einem Stand auf der Messer Macher Messe vertreten. „Ich stelle hier hauptsächlich meine handgefertigten Taschenmesser aus. Zu mir kommen überwiegend Sammler und ich habe eine ganze Reihe an Kunden innerhalb Europas“, verriet der Solinger. Seit 20 Jahren betreibt der gelernte Graveurmeister die Messermacherei als Hobby. Seine „Springer“ und Automatikmesser, die er aus hochwertigem Damaststahl herstellt, erfreuten sich auf der Messe reger Nachfrage. „Die Messe bietet sich ja dazu an, hier Geschäftskontakte zu knüpfen. Das Ambiente stimmt, das ganze Umfeld im Klingenmuseum ist wirklich klasse“, machte Gorski deutlich. Rund 70 Arbeitsstunden investiert er zur Herstellung eines einzigen Exponats. Bis zu 3000 Euro müssen Liebhaber für ein handgerfertigtes Klappmesser aber dann auch hinblättern.

Erstmals auf der Messe vertreten war am Wochenende Dirk Rönnau aus Kiel. „Die Solinger Messe hat ein außerordentlich hohes Niveau, was uns natürlich gefällt“, sagte der Messermacher. Seine nordischen Messer fanden schnell Abnehmer: „Die Resonanz ist sehr gut und wir sind wirklich sehr zufrieden. Wir werden im kommenden Jahr wiederkommen.“

(RP)
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