Solingen „Tragisches Unglück“

Solingen · Ein 37-Jähriger ist gestern Morgen ums Leben gekommen, als er vermutlich versucht hat, sich selbst aus einem feststeckenden Aufzug zu befreien. Er stürzte 15 Meter in die Tiefe.

 In diesem Haus kam der Mann zu Tode.

In diesem Haus kam der Mann zu Tode.

Foto: ftr24/wappler

Dass ein 37-Jähriger in der Wohnung seiner Eltern am Werwolf vermutlich nach dem Rechten sehen wollte, ist ihm gestern Morgen zum Verhängnis geworden. Weil der Aufzug zwischen dem vierten und fünften Stock stecken bleibt, drückt der Mann zwar den Alarmknopf, versucht dann aber offenbar, sich selbst zu befreien. Nach Angaben der Polizei stürzt er aus noch ungeklärter Ursache 15 Meter tief den Aufzugschacht hinunter.

Rettungskräfte machtlos

Als der Hausmeister, der durch den betätigten Alarm auf den stecken gebliebenen Aufzug aufmerksam geworden ist, wenige Minuten später nachschaut, findet er den 37-Jährigen leblos im Schacht liegen. Die um kurz vor zehn Uhr herbeigerufenen Rettungskräfte können nichts mehr ausrichten. Für den Mann kommt jede ärztliche Hilfe zu spät. "Wie es aussieht, ist es ein tragischer Unglücksfall", sagt Polizeisprecher Michael Bartsch.

Im dem Gebäudekomplex am Werwolf/Ecke Schwertstraße befinden sich neben Wohnungen auch mehrere Arztpraxen, eine Apotheke und ein China-Restaurant. Die meisten Menschen, die bei den Frühlingstemperaturen an dem Haus vorbei in die Stadt laufen, ahnen nicht, welches Drama sich hinter der Glasfassade abgespielt hat. Nur vor dem Kiosk neben der Apotheke steht ein halbes Dutzend Menschen bedrückt um einen Tisch im Schatten. Ihr Schweigen drückt Trauer aus. Den Rettungseinsatz haben sie zum Teil mitbekommen. "Wir wollen dazu nichts sagen", erklären sie.

Um Hilfe rufen

Dass die Feuerwehr Menschen aus einem Fahrstuhl befreien muss, kommt jeden Monat mindestens ein Mal vor, berichtet Thomas Halle, Lagedienstführer der Feuerwehr-Leitstelle. Dass durch einen Selbstbefreiungsversuch aber jemand sterbe, passiere "so gut wie nie". Ersticken könne man nicht, wenn die Antriebstechnik versage. "Das Wichtigste ist, sich bemerkbar zu machen, den Notrufknopf zu drücken oder per Handy direkt die Feuerwehr zu rufen."

(RP)
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