Solingen SWS: Ein Kundencenter in Ohligser Ex-Kneipe

Solingen · In Ohligs gibt es zwar einen runderneuerten schicken Busbahnhof, aber bislang noch keine Anlaufstelle für Kunden der Stadtwerke. Das soll sich ändern. Und zwar im kommenden Jahr. Allerdings ist die große Lösung bereits vom Tisch: eine wie auch immer geartete Kooperation mit dem städtischen Bürgerbüro. Ursprünglich stand den Mitgliedern des Aufsichtsrates ein Servicezentrum vor Augen, in dem es auch eine Touristeninformation geben sollte. Dabei hatte das von der Stadtspitze vorgelegte Sparpaket sogar vorgesehen, das Bürgerbüro in Ohligs aus Kostengründen zu schließen. Diesem Vorschlag wollte die Politik nicht folgen und bestand auf einer dezentralen Anlaufstelle im Stadtteil.

 Die Räume der früheren Ohligser Kneipe "Op D'r Eck" haben sich die SWS reservieren lassen. Im Hintergrund erkennt man das Bürgerbüro.

Die Räume der früheren Ohligser Kneipe "Op D'r Eck" haben sich die SWS reservieren lassen. Im Hintergrund erkennt man das Bürgerbüro.

Foto: mak

SWS wollen in "1a-Lage"

Preiswerter bei der Miete als am Standort Kieler Straße geht es für die Stadt kaum. Diese Adresse ist den Stadtwerken aber nicht zentral genug: "Wir wollen in eine 1a-Lage", sagt dann auch SWS-Sprecherin Silke Rampe und meint damit das Ende der Düsseldorfer Straße. Das erste Objekt, den alten Pavillon des Reisebüros Dahmen, zog sich schon jemand anderes an Land. "Damals", sagt Rampe, "waren wir mit unseren Überlegungen noch nicht so weit." Statt Schoko-Tickets gehen dort nun Schoko-Cookies bei einer Subway-Filiale über den Tresen.

Damit die SWS bei einem möglichen 1a-Standort nicht noch einmal in die Röhre schauen – immerhin könnte ja das geplante Olbo-Projekt eine höhere Flächen-Nachfrage nach sich ziehen – hat man sich die Räume der früheren Kneipe "Op D'r Eck" reservieren lassen. Ob noch ein anderer Partner mit einzieht in ein Ohligser SWS-Kundencenter müssten "weitere Gespräche ergeben", auch mit der für den Solinger Tourismus zuständigen Bergischen Entwicklungsagentur.

Die Kosten bezifferte Rampe im "sechsstelligen Bereich", ohne eine genaue Höhe nennen zu wollen. Denn geplant sind Einschnitte im Marketingbereich der Verkehrsbetriebe, um das Defizit im Wirtschaftsplan unter die zehn Millionen Euro zu drücken. Nach Informationen unserer Zeitung sollten es ursprünglich rund 300 000 Euro sein. Zuschüsse werden die SWS für diese Maßnahme nicht bekommen.

Das sieht bei einem weiteren Projekt, der elektronischen Fahrgastinfo entlang der Linie 683, schon anders aus: Den finanziellen Löwenanteil der über eine halbe Million Euro teuren Info übernimmt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Aber auch die SWS übernehmen rund 140 000 Euro. Gegenüber dem ursprünglichen Konzept wurde die Zahl der Info-Masten an den Haltestellen von 63 auf 45 reduziert. Weil es ein rein Solinger Projekt ist, bekommen die Fahrgäste erst ab der Haltestelle Klingenmuseum Infos, in wie viel Minuten ihr Bus in Richtung Innenstadt kommt. Endpunkt ist der Burger Bahnhof, der derzeit noch keine Fahrgastinfo hat.

Entlang der Burger Landstraße werden nur die besser frequentierten Haltestellen (Wieden, Dorper Hof, Jagenberg, Burg Seilbahn, Burg Brücke in Fahrtrichtung Innenstadt) ausgerüstet. Die Linien, die den Verlauf der 683 kreuzen, werden mit aufgeführt. Auch der Rathausplatz bekommt eine Fahrgastinfo. Dafür muss der gerade fertig gestellte Haltestellenbereich wieder aufgebrochen werden. Problem: die eine Maßnahme hat das Land finanziert, die andere zahlt der VRR.

(RP)
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