Ausstellung Susanne Kessler zeigt ihre wunderbare „Lebensbibliothek“

Solingen/Wuppertal · Die bekannte Künstlerin zeigt in der Reihe „Kunst in der Sparkasse“ in der Wuppertaler Zentrale am Islandufer bis 6. Dezember ihre Malbücher.

 Susanne Kessler – hier beim Aufbau ihrer Raumzeichnung „Alle Grenzen der Welt“ – stellt in der Sparkasse in Wuppertal aus.

Susanne Kessler – hier beim Aufbau ihrer Raumzeichnung „Alle Grenzen der Welt“ – stellt in der Sparkasse in Wuppertal aus.

Foto: Michael Tesch

Mit ihrer 139. Ausstellung feiert die Sparkasse Wuppertal in ihrer Zentrale am Islandufer das 50-jährige Jubiläum ihrer Reihe „Kunst in der Sparkasse“. Ausgewählt haben die beiden Kuratoren Peter Klassen und Björn Überholz für die Jubiläums-Ausstellung zwei Künstlerinnen: Guda Koster und Susanne Kessler. „Peter Klassen hatte von Beginn an die Idee, meine Malbücher zu zeigen“, erzählt Susanne Kessler. Ergänzt hat die Künstlerin, die heute in Berlin und Rom lebt und arbeitet, diese geschützt in Vitrinen gezeigten Exponate aus ihrer „Lebensbibliothek“ mit einer Videoinstallation, die 1600 Doppelseiten aus den Büchern in Bildern vorstellt. Auch eine Raumzeichnung ist in der Sparkassen-Zentrale zu sehen: „Alle Grenzen der Welt“. Deren große Gitterelemente werden in der Sparkasse jedoch nicht an der Wand lehnend, wie in einer früheren Ausstellung, sondern schwebend an einer Traverse hängend gezeigt. Die Jubiläums-Ausstellung, die unter dem Titel „Kontinuum“ steht, ist bis zum 6. Dezember im Haus am Islandufer in Elberfeld zu sehen.

Im Mittelpunkt der Arbeiten von Susanne Kessler stehen die Bücher. „Hier in der Sparkasse gewähre ich zum ersten Mal überhaupt einen fast kompletten Einblick in meine Bücher“, erzählt Kessler. In ihrer bis heute auf 38 Exponate angewachsenen „Lebensbibliothek“ begleitet Susanne Kessler seit 1982 ihr künstlerisches Schaffen. „Vielfach experimentiert sie darin mit neuen Ausdrucksformen, nimmt Themen vorweg, die später aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Einige Bücher sind eine Art künstlerisches Tagebuch, in denen ihr Erleben der örtlichen Umgebung oder tiefgreifender persönlicher Erfahrungen ihren Niederschlag finden“, ist im Online-Archiv der Künstlerin zu lesen. Auch das während eines Arbeitsaufenthaltes 2018 auf der Insel Föhr entstandene Buch „Odissea“ ist in Wuppertal zu sehen. Darin begleitete Kessler in Zeichnungen ihre gleichnamige Ausstellung im Museum Kunst der Westküste. Das Besondere an „Odissea“: Mit Tusche und Feder hat Kessler ausgewählte Textpassagen aus Homers Odyssee in die Zeichnungen hineingeschrieben. Und wie fast alle ihre Malbücher hat sie auch für „Odissea“ ein altes bedrucktes und beschriebenes Kontorbuch genutzt. Da die Künstlerin in den Vitrinen in der Sparkasse nur wenige Bücher und daraus nur jeweils eine Doppelseite zeigen kann, bietet sie den Besuchern mittels einer Videoinstallation einen umfassenderen Einblick in ihre Bücher an. Auf einem Sockel vor dem Bildschirm zeigt die Künstlerin weitere Bücher – diese sind allerdings in Leder gehüllt und nicht einsehbar.

Aus Anlass des Jubiläums ihrer Ausstellungsreihe hat die Sparkasse ein Buch herausgegeben: „Kunst in Wuppertal. Welch ein Reichtum“. In dem Buch findet sich die komplette Chronik aller Ausstellungen seit 1968 sowie Essays zur Kunst in Wuppertal.

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