Serie Mein Viertel (9) Südpark – ein Ort für Kreative

Solingen · Vor sieben Jahren ist in der Innenstadt der Südpark entstanden. Peter Amann zählt zu den ersten Bewohnern des Quartiers.

Im Herzen der Stadt liegt der Südpark. Seit dem Jahr 2006 ist in dem Bereich rund um den alten Hauptbahnhof ein Quartier für Kultur, Gastronomie, Firmen und Vereine entstanden. Mit im Zentrum des Südparks stehen die Künstler der Güterhallen. Seit knapp sieben Jahren lebt der Solinger Künstler Peter Amann hier. Als erster hat er sein Atelier in den Güterhallen bezogen. "Damals war alles noch gar nicht wirklich fertig", berichtet Amann.

Seitdem konnte Amann beobachten, wie sich das Viertel in der Innenstadt, das für den Künstler wie ein eigener kleiner Stadtteil ist, weiter entwickelt und veränder hat: "Es ist enger geworden hier im Südpark", sagt Amann. "Man kann nicht mehr so weit gucken." Mit Lebenshilfe, Vermögensberatung und Praxisklinik sind in der letzten Zeit einige neue Gebäude hinzugekommen.

Doch auch wenn der Platz im Südpark weniger wird, sieht Amann die zusätzlichen Nachbarn als Bereicherung: "So werden Besucher in den Südpark gelockt, die sonst vielleicht nicht gekommen wären."

Um Besuchermangel macht sich Amann jedoch keine Sorgen, denn der Südpark zieht alle möglichen Menschen an. Über die Trasse kämen Läufer, Radfahrer und Skater in den Südpark.

Und nicht nur das: "Die Trasse, die hier beginnt, verbindet andere Stadtteile und den Südpark miteinander", so Amann. "Die Solinger kommen und besuchen die Ateliers, setzen sich auf die Wiese zum Sonnen oder Picknicken, oder sie gehen in eines der Restaurants."

Er sagt ganz klar: "Hier im Südpark kann man sich wohlfühlen." Auch für Touristen aus umliegenden Städten wie Wuppertal oder Düsseldorf sei der Südpark ein beliebtes Ausflugsziel. Besonders schön ist für den Künstler jedoch zu sehen, dass auch Solinger Freunde und Verwandte aus anderen Städten mitbringen, um ihnen das Quartier zu zeigen. Für den Künstler Amann repräsentiert der Südpark "das moderne Solingen", mit dem sich die Einwohner gerne identifizierten. Doch neben der positiven Entwicklung, die das Viertel genommen hat, gebt es nach seinen Worten auch Probleme, mit denen hier niemand gerechnet habe. Wie beispielsweise die illegalen Auto- und Motorradrennen, die sich einige im vergangenen Sommer entlang der Bahnhofstraße oder Alexander-Coppel-Straße lieferten. Dennoch sei die Nachbarschaft und der Zusammenhalt untereinander seit den Anfangsjahren besser geworden, sagt er.

Und die Entwicklung des Südparks geht weiter: "Es sind noch Bauplätze frei", sagt Amann. Für sein Quartier wünscht sich der Künstler weitere interessante Nachbarn.

"Schön fände ich zwei bis drei neue Gebäude, in denen sich Leute mit innovativen Firmenideen niederlassen können, bis sie sich etabliert haben", schlägt Amann vor. Auch Kunststudenten, die sich hier eine Halle für ihre Projekte anmieten, könnte Amann sich vorstellen. Doch in welche Richtung es auch immer gehen mag, für den Künstler steht fest: "Der Südpark wird sich weiter verändern und es bleibt spannend."

(RP)
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