Sturmwarnung rund um Solingen Feuerwehr ist in Unwetter-Bereitschaft

Solingen / Bergisches Land · Vor der Region liegen stürmische Tage mit viel Regen. Eine Katastrophe wie beim Hochwasser im Sommer 2021 wird vom Wupperverband oder Stadt aber nicht erwartet.

 Bei der Berufsfeuerwehr hat man sich angesichts der Sturmwarnungen auf den Ernstfall vorbereitet. Der Rüstwagen (l.) und der Kranwagen speziell an Kettensägen ausgebildete Feuerwehrleute sind einsatzbereit.

Bei der Berufsfeuerwehr hat man sich angesichts der Sturmwarnungen auf den Ernstfall vorbereitet. Der Rüstwagen (l.) und der Kranwagen speziell an Kettensägen ausgebildete Feuerwehrleute sind einsatzbereit.

Foto: Peter Meuter

Bereits seit Dienstag warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor schweren Sturmböen sowie starkem Regen auch im Bergischen Land. Und tatsächlich gingen am Mittwoch die ersten ergiebigen Regenfälle über Solingen nieder. Dabei könnte dies nur der Anfang gewesen sein – weswegen sich die städtische Feuerwehr schon seit Tagen auf die drohende Schlechtwetterfront eingestellt hat, um im Ernstfall schnell eingreifen zu können.

„Es sind genügend Kräfte im Einsatz“, sagte eine Sprecherin der Stadt am Mittwochmittag, während die Solinger Berufsfeuerwehr ungefähr zeitgleich mit ihren Vorbereitungen fertig wurde. So lagen die Kettensägen bereit. Und überdies waren die Einsatzfahrzeuge abfahrbereit, sodass Kräfte jederzeit ausrücken konnten. Wobei die Feuerwehrmänner und -frauen im Gegensatz zum vergangenen Juli, als etliche Teile der Klingenstadt von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht worden waren, dieses Mal weniger mit Überschwemmungen als mit herunterfallenden Ästen sowie umstürzenden Bäumen rechneten.

Zwar sei in den kommenden Tagen nicht in Gänze auszuschließen, dass vor allem kleine Bäche über die Ufer treten könnten, betonte die Stadtsprecherin, die parallel vor Waldspaziergängen warnte. Gleichwohl sahen die Verantwortlichen im Rathaus um Krisenstabsleiter und Ordnungsdezernent Jan Welzel zunächst einmal keine Veranlassung, zum Beispiel die Wupperinsel am Zusammenfluss von Wupper und Eschbach in Unterburg zu räumen.

Das deckte sich mit den Einschätzungen des für Talsperren in der Region zuständigen Wupperverbandes. Dort wurde ebenfalls den gesamten Mittwoch über die Lage aufmerksam verfolgt, waren es im zurückliegenden Sommer doch gerade die überlaufenden Talsperren gewesen, die die Hochwasserkatastrophe seinerzeit maßgeblich ausgelöst hatten.

Indes konnte auch der Verband fürs Erste beruhigen. „Es ist reichlich Niederschlag gemeldet, aktuell besteht jedoch keine Hochwassergefahr“, sagte eine Sprecherin des Wupperverbandes  am Mittwochmittag. Trotzdem wurde die Entwicklung weiter aufmerksam beobachtet. „Unsere Hydrologen vom Dienst werten Daten aus und informieren regelmäßig auf unserem Hochwasserportal“, versicherte die Sprecherin. Das Portal biete aktuelle Pegelstände sowie eine Einschätzung der Lage.

Was im Umkehrschluss jedoch keineswegs Entwarnung bedeutete. Im Gegenteil: So hatte der Wupperverband bereits im Vorfeld Wasser aus den Talsperren abgelassen, um mehr Stauraum für große Regenmengen zu schaffen. Denn obwohl derzeit keine akute Gefahr bestehe, seien Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten, hieß es vonseiten des Wupperverbands.

„Es ist sicherlich gut, wenn generell eine Sensibilität für das Thema da ist. Auf der anderen Seite muss man immer gucken, wie solche Prognosen einzuschätzen sind“, sagte die Sprecherin, die anfügte, viel Regen sei im Bergischen zu dieser Jahreszeit schließlich nicht ungewöhnlich. Trotzdem könne sie verstehen, dass sich gerade Bewohner der von der Juli-Flut betroffenen Gebiete Sorgen machen. „Es empfiehlt sich, wenn man an neuralgischen Punkten ist, sich zu informieren“, so die Sprecherin.

Auf jeden Fall bleiben am Donnerstag wegen der Sturmwarnung die Schulen geschlossen.  Vor dem Hintergrund der Sturmwarnung des DWD haben die Technischen Betriebe Solingen (TBS) entschieden, die Sperrmüllabfuhr für Donnerstag abzusagen. Bürger mit Terminzusage für Donnerstag werden kontaktiert. Zudem riet die Stadt, über Nacht keinen Sperrmüll  und keine blauen, gelben, grauen oder braunen Behälter nach draußen zu stellen. Die TBS wollten Donnerstagfrüh entscheiden, ob die Leerung erfolgt, und dann umgehend informieren.

Die amtliche Warnung gilt vorerst bis Freitag. Doch damit ist nicht alles vorbei. Denn der DWD rechnet für die Nacht zu Samstag erneut mit schweren Stürmen oder sogar orkanartigen Böen.

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